Wahrscheinlich bezeichnend

Air France. Eine ehemaligs staatliches Unternehmen, nun eher in privater Hand wird wohl in dieser Form nicht weiter bestehen können. Warum schreibe ich bezeichnend? Nun die Piloten sollen dort 230 000 € verdienen. So weit so gut, nun aber sollen diese Gehälter eingefroren werden und das paßt den Piloten nicht. Als staatliches Unternehmen haben dort natürlich Gewerkschaften einen starken Stand. Die guten Menschen kümmern sich nicht sonderlich gern um Kunden, die sind maximal lästig und entsprechend wurden die Kunden wohl auch behandelt. Mit der wahrscheinlichen Ausnahme von Politikern und anderen “Eliten” des Landes. Für die spielt ja auch der Flugpreis keine Rolle, für alle Anderen sind Service und Bezahlbarkeit relevant. Als das Ganze noch staatlich war, wurden offensichtlich die Kosten nicht so richtig “ernst” genommen. Heute wollen die Eigentümer eine gewisse Rendite sehen – zu Recht – und da spielen genau zwei Sachen eine Rolle. Anzahl der Kunden und was diese bezahlen und natürlich die Kosten. Der Staat hat sicherlich genügend Riegel für eine Verteuerung mit eingebaut. Also läuft auf der Ausgabenseite nicht viel. Was macht man also also Manage? Genau man besetzt frei werdende Stellen nicht und schiebt Investionen auf die lange Bank. Damit kommt man natürlich in problematische Fahrwasser, ein Flugzeug kann wirtschaftlich nur ein gewisse Zeitlang betrieben werden, manche auch offenbar gar nicht ( siehe Concorde), da geht es dann aber um Prestige und das kann sich ein Staat immer etwas kosten lassen. Im Zweifel bezahlt halt der dumme Steuerzahler.

Nur wenn es zu absurd wird, ändert sich daran etwas. Die Concorde war wohl genau so ein Ding, und es ist IMHO eine Schande, daß es da keine Weiterentwicklung gab. Aber was soll’s Zeit spielt ja offensichtlich doch nicht so eine Rolle. Oder hätten die wirklich Reichen durchaus noch mehr für Tickets bezahlt? Aber was nützt der schnellste Flug wenn es am Boden nur im Schneckentempo vorwärts geht. Abfertigung, Sicherheitschecks all der ganze Kram. Zeitfenster vor einem intenationalen Flug mindestens 2 Stunden. Warum eigentlich?

Alle diese Fragen könnten für Kunden eine Rolle spielen, die Angestellten eines Staatsunternehmens interessiert das nicht die Bohne. Man hat ein “Recht” auf seinen Arbeitsplatz. Nun offensichtlich funktioniert das so nicht und nun bezahlen alle Angestellten für das Prestige der Piloten. Sie werden entweder gefeuert oder gar nicht mehr eingestellt. Eine Fluggeselllschaft kann auch mit alten Maschinen fliegen, da bleiben dann eben einfach nur immer mehr Kunden weg und damit verschwinden diejenigen die den ganzen Kram bezahlen müssen und damit auch diejenigen die davon leben. Das ist das Gute an Air France, es zeigt sich – im Endeffekt spielt die Wirtschaftlichkeit die entscheidende Rolle. Nichts was unwirtschaftlich ist kann sich auf Dauer halten. Ja man kann das mit Subventionen zukleistern, was aber nur bedeutet die Statisten sind wieder mal dran und das Ergebnis ist völlig klar. Wohlstandsverluste. Es zeigt sich immer wieder, Geld verdienen macht am Ende den ganzen Unterschied. Nichts Wünschen ändert daran etwas, das Unausweichliche wird nur etwas nach hinten verschoben. Was würde ich als Manager nun machen? Als erstes Mal würde ich schauen ob ich nicht eine Tochter gründen kann und bei dieser Zahle ich eben nicht die Wucherpreise des alten Personals. Ich versuchte dort die besseren Maschinen unterzubringen, versuchte dort einen besseren Service hinzubekommen und würde die alte Flotte so weit es geht zusammenstreichen. Auch würde ich darüber nachdenken ob ich unbedingt den teuersten Flughafen in Frankreich als Basis aussuchen würde. Man kann das sicherlich TGV und Flugzeug verbinden. Ich versuchte auch die Zumutungen der Passagiere zu vermindern. Aber wir wissen auch das ist der Staat davor. Diskussion über Überwachung der Bahnhöfe sind ja schon aufgetaucht – zugegeben auch schnell wieder verschwunden – das kann aber auch nur an der Halbwertszeit der Aufreger liegen. Und diese Zeitspanne nimmt immer mehr ab. Vorgestern Griechenland, gestern Flüchtlinge und heute – was weiß ich…

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