Statistiken?

Unsere Zeitung die BNN bietet immer reichlich Stoff für Nachfragen. So auch heute
S.7 dort steht.
“In den vergangenen zehn Jahren, … die Mieten wurden um 15 % teurer. Gleichzeitig sanken die Reallöhne um 1,6 Prozent.”

Das liest sich ja genauso wie beabsichtigt, die schweinigen Vermieter pressen die “armen” Mieter aus. Jetzt meine erste Frage, handelt es sich um “Realmiten”? Sie schrieben ja auch über Reallöhne. Das heißt für die Löhne gilt. Lohnzuwach – Inflation !!. Jetzt lasse ich einmal Zins und Zindeszins außen vor. Weil sonst wird es wahrscheinlich für Politiker und Diakonie zu schwer mit dem Rechnen. Wir können davon ausgehen, daß wir in den letzten 10 Jahren mind eine 2% Inflation hatten, den so definiert die EZB Preisstatbilität. Also müssten das in 10 Jahren runde 20% sein. Wenn Die Reallöhne sanken, dannn hatten wir also x – 20 = – 1,6. Somit also 18.4 Prozent nominalen Gehaltszuwachs.

Also sanken die Mieten reall um 18,4 -15 = 3,4%. Oh ha, wer hat nun Recht? Und was bedeutet Miete? Nettomiete oder Bruttomiete? Auch darüber schweigt sich der Artikel aus. Ich weiß nur eins die Nettomieten sind in den letzten Jahren (mehr als 10 Jahre) konstant geblieben oder sogar gesunken. Ich schlage einmal vor sich den “Mietraum in NRW” anzuschauen dort bekommt man gute Wohnungen für 4-5 EUR.

Davon kann hier im Südwesten zwar nicht die Rede sein, aber auch darüber schweigt sich die Diakonie geflissentlich aus.

Ich denke die Diakonie hat schon genaus gewußt welche Zahlen Sie auftischen wollte. Das ist Ihr wahrscheinlich gelungen. Ich glaube kaum, daß dieses Blog von mehr gelesen wird als die BNN.
Ziel der Diakonie war es offentsichlich, mehr Geld zu fordern (wie originell)

Nun pack’ ich aber noch ein wenig drauf. Das Mietrecht ist eines der am stärksten unbalanzierten Gesetze. Eigentum hat dort fast nur Pflichte aber kaum noch Rechte. Es gibt Kappungsrenzen für den Mietzuwachs, es gibt ein asymetrisches Kündigungsrecht (3 Monate für Miete bis über ein Jahr für Vermieter) und die Anforderungen an formal richtige Mieterhöhungen bieten schon raum für satirische Kommentare. Aber das packen unsere “linken” Satiriker ja nicht auf.

So und noch etwas. Seit mehren Jahren suche ich nach einem ca 600 m-² großen Grundstück für eine MFH, doch gibt es da etwas? Nein. Es ist zwar idiotisch derzeit in den Wohnungsbau zu investieren aber meine Idee wäre es ein Passivhaus zu bauen mit entsprechendr Ausrüstung um meinen Mietern die astronomischen Steigerungen von meist staatlich kontrolierten Nebenkosten (Müll, Grundsteuer etc pp) abzufedern um Geld in meine Tasche zu lenken.

Warum sage ich Investitionen in den Wohnungsbau sind idiotisch. Nun man kann durchaus sagen heute kostet ein Quadratmeter Mietfläche zu erstellen runde 1500 EUR. Nehmen wir eine Miethöhe von 7,5 EUR/Quadratmeter an dan kommen wir auf die astronomische Verzinsung von gerade mal 5% (vor Steuer und Reparatur). Tagesgeld bringt mehr und weitaus weniger Arbeit mit sich. Aber versuchen Sie mal 7,5 EUR/Quadratmeter zu bekommen, das können sie in der näheren Umgebung hier vergessen. Also warum sollte sich ein Investor eigentlich die Mühe machen? Genau. Darum gibt es keine neue Wohnfläche. Die Enteignungsähnlichen Gesetze und wirtschaftlichen Zwänge zeigen eindeutig. Es lohnt sich nicht.

Daher prangert die Diakonie eher die falschen an. Es sei denn Sie machten für die Preissteigerungen in erster Linie den Staat verantwortlicht. Dann hätten Sie es richtig getroffen.

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