Alles, aber kein Desaster

http://www.querschuesse.de/spanien-realwirtschaftliches-desaster/

Wie schon öfter geschrieben, ich schätze die Arbeit der Querschüsse. Nur sehe ich gewisse Dinge eben anders. Die Querschüsse machen m.E. den Fehler Boom mit einer “gesunden” Entwicklung zu vergleichen und jeder Absatzeinbruch ist das Desaster. Das stimmt hier sicher so nicht. Das Problem ist ein überhitztes System M U S S sich abkühlen. Und der Boom ist ja mehr als 1 Dekade gelaufen. Man kann speziell beim Produktionindex für den Bau sehen, daß ab 1999 die “Post” abging mit über 50 % Anstieg bis so um 2007. Das kann niemals eine “gesunde” Entwicklung sein und zeigt hier wie die Blase aufgebläht wurde. Wodurch ist klar die Schuldzinsen gingen in den Keller und somit wurden riesige Investitionen im Bausektor losgetreten. Und weil man gerade so “gut” drauf war hat man sich wohl auch noch ein Auto auf “Pump” gekauft. Dagegen betrug der Anstieg der Industrieproduktion “nur” 20%. Es scheint mir ehere unwahrscheinlich, daß die Spanier wirklich so einen Nachholbedarf an Häusern hätten haben sollen..

Noch schlimmer ist es bei der Baugenehmigungen die verdreifachten sich bis zum Peak. Das kann ohne einen Krieg und innerhalb nur einer Dekade niemals “normal” sein. Offenbar galt hier, mit Häusern kann man “richtig” viel Geld verdienen. Klar wenn darauf die Hauspreise auch noch “enorm” anstiegen, ist die Verlockung “groß”. Fakt ist offenbar die Zinssignale waren auf “Expansion” gestellt. Und die Politiker fanden das “richtig” gut. Denn Sie konnten noch Öl zum Feuer giessen, wie uns ja auch der spanische Präsident mitteilte. Wir werden Deutschland in 5 Jahren überholen (so um 2005 herum). Nun wir Deutschen sind was Industrieproduktion angeht nicht gerade Schnarchtüten und haben noch 30 Millionen Menschen mehr. Ich gehe nicht davon aus, daß diese 30 Millionen wirklich nur Däumen drehen wollen. Deutschland hat gegenüber vielen anderen Staaten noch immer einen unschätzbaren Vorteil. Die meisten Deutschen haben “Igel” in der Tasche. Ich denke unsere Sparquote innerhalb der EU dürfte relativ weit oben liegen. (Tatsächlich scheint es hiernach zuzutreffen http://finanzmarktfoto.at/page/pic/2698/grosse_unterschiede_im_europaeischen_sparverhalten_(ing_diba) Und völlig auf dem Kredittrip sind auch unsere Banken was die Finanzierung von Häusern angeht noch nicht.

Das dürfte ein Vorteil der Genossenschaftsbanken sein. Das Problem scheint mir zu sein, die Übertreibung im Bereich Immobilien scheint in bestimmten Bereichen in Deutschland anzukommen. Die Ausländer die während des Booms gut dastanden sind anscheinend in Deutschland “angekommen”. Ich sehe die Übertreibungen in einigen “speziellen” Städten wenn es um m-² über 5000 – 6000 €  geht, dann ist was “faul”. Ich kann mir nicht vorstellen wie diese Preise gerechtfertigt sein können. Wir sollten also nicht über die “dummen” Spanier lachen, sondern aus deren Problemen lernen. Machen wir so weiter, wird es auch bei uns einen Zusammenbruch in diesem Bereich geben. Wehe dann denjenigen die nicht genügend Substanz haben. Dann schnellen auch hier die faulen Kredite hoch.

Das brauchen wir nicht.

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