Warum ich “überschaubare Relevanz” so schätze

http://ueberschaubarerelevanz.wordpress.com/2013/06/22/wenn-jemand-schon-kultur-sagt/

Wie Muriel immer wieder Gutmenschentext auseinander nimmt, ist einfach “erhebend”. Er nimmt sich die
Sprache vor und hakt dann nach. Und das nachhaken bedeutet für den urprünglichen Texter nicht viel Gutes.

Ich möchte Sie alle gerne auffordern dort regelmässig vorbeizulesen. Sie verpassen sonst wirklich etwas.

6 Gedanken zu „Warum ich “überschaubare Relevanz” so schätze

  1. FDominicus

    “Anderen zu sagen, was man gut findet, und sie auffordern, es auch so zu machen?”

    Nur dann wenn man es mit vorgehaltener Pistole macht und mit der Einstellung “Du willst es doch auch, nicht wahr?”.

    Es steht jedem frei gut zu handeln und es steht auch jedem frei anderen vorzuschlagen gut zu handeln. Es steht aber niemanden zu seien Ansicht als die allein seligmachende darzustellen und die mit Gewalt zu verbreiten.

    “Anderen zu sagen, wenn man ihr Verhalten schlecht findet?”

    Nein auch das ist völlig in Ordnung, hier muß man aber eine kleine Grenze ziehen. Wenn Sie gerade jemanden sehen der jemanden verprügelt oder anderweitig bedroht, dann braucht man dem eigentlich nicht mehr viel zu sagen – sondern darf auch angemessen körperlich reagieren.

    Ihr Vater wußte was der unter Gutmenschen versteht. Diese erzählen immer salbungsvoll von diesem und jenem handeln aber selber seltenst danach. Der typische Ausdruck ist das “man muß das etwas “machen”” oder so.

    Nehmen wir an die neue alte Linie der Grünen. “Wir müssen mehr Flüchtlinge von Lampedusa” aufnehmen. Nun dagegen ist nicht viel einzuwewnden. Ich schlage vor die Grünen gehen mit gutem Beispiel voran und mieten in Ihrer Wohngegend ein Haus. Kümmern sich um die ganzen Formalitäten und füttern dann die Leute durch, weil es ja offensichtlich nicht in Ordnung ist zu verlangen, daß es die Leute wenn Sie denn hier ankommen selber machen.

    Oder alternativ. Da ja die “erneuerbaren” Energien so toll sind, müsste es ja auch ohne staatlich Anreize genügend wichtig sein sich z.b. die PVS Module auf da Dach zu knallen und/oder Windräder in seinem Garten aufzustellen. Ok das sollen diejenigen dann bitte machen die das für so wichtig halten. Sie sollten aber nicht in der Lage zu sein jemanden zu zwingen diese Energie auch zu “kaufen”. Aber das passiert ja nicht denn hier greift ja ein Verpflichtung.

    Und so könnte ich viele weitere Beispiele anführen, aber ich denke Sie bekommen die Idee

    Antworten
  2. Muriel

    Zumindest ich bräuchte noch ein bisschen Entschleierung.
    Was ist schlecht?
    Anderen zu sagen, was man gut findet, und sie auffordern, es auch so zu machen?
    Anderen zu sagen, wenn man ihr Verhalten schlecht findet?
    Oder was genau meinen Sie?

    Antworten
  3. FDominicus

    Nein der Begriff Gutmensch verschleiert nicht sondern bring es sehr genau auf den Punkt, in dieser Hinsicht sollten Sie Ihrem Vater glauben 😉

    Natürlich ist es nicht schlecht etwas Gutes tun zu wollen. Es aber basierend auf der eigenen Weltanschauung andere zuzumuten, es so zu tun wie man als “Gutmensch” es gutheißt ist sehr schlecht.

    Und so werden Sie wohl damit leben müssen, daß ich Sie nicht Gutmensch nennen mag, es für diejenigen die Sie in Ihrem Blog ziemlich gekonnt entschleiern benutze.

    Antworten
  4. Muriel

    Ich bitte um Entschuldigung, dass ich so lange nicht reagiert habe. Blogger kriege ich immer nicht auf die Reihe, weil ich dort keine Mailbenachrichtigung über neue Kommentare bekomme.
    Mir ist natürlich klar, wie der begriff “Gutmensch” üblicherweise verwendet wird. Mein Vater liebte ihn.
    Ich mag ihn aber nicht, und darum Gute Absichten zu haben, Gutes tun zu wollen, ist ja nicht falsch. Falsch ist, Zwang gegen andere ausüben zu wollen, oder Dinge als gut zu propagieren, die es in Wahrheit nicht sind, und so weiter.
    Der Begriff “Gutmensch” verschleiert mir diesen Unterschied zu sehr und dient mir zu häufig der pauschalen Abwertung von Leuten, die eigentlich recht haben, einem aber gerade nicht genehm sind. Als naheliegendes Beispiel würde mir hier etwa der Feminismus einfallen, von dem ich vermute, dass Sie und ich dazu tatsächlich nicht ganz kompatible Meinungen haben.
    Nun würde ich natürlich den gleichen Fehler machen, wenn ich jetzt einen langen Streit über diesen Begriff vom Zaun bräche, statt über die eigentlichen Inhalte zu sprechen, aber ich wollte meinen Widerwillen gegen das Wort doch kurz erwähnt haben.

    Antworten
  5. FDominicus

    Leider muß ich Sie enttäuschen Sie gehören nicht zu den Gutmenschen sondern zu den Menschen (jedenfalls was Ihr Blog betrifft)

    Ich kann mit Ihrer Definition von Gutmenschen nichts anfangen, Gutmenschen wollen selbstverständlich den Status Quo beibehalten und den Menschen – gern auch zwangsweise – “gutes Tun”

    Und das mit dem (guten) Menschen ist wie mit der Geschichte vom Samariter. Freiwillig helfen, selber für andere in Not etwas tun.
    Helfen ohne das neben dem Opfer ein Gutmensch steht und schreit, helfen Sie diesem Opfer. Und wenn Sie vorbeigehen wollen, zieht er eine Waffe und legt Ihnen “eindrücklich” nahe zu helfen.

    Ich hoffe damit habe ich Ihnen erläutern können was ich unter Gutmenschen und guten Menschen verstehe.

    Ihr Blog hat sich auf die Fahne geschrieben, das jeder nach seiner Fasson glücklich werden kann/soll, daß aber niemand zu “seinem Glück” gezwungen werden darf.
    Oder kurz auf Ihrem Blog steht Freiwilligkeit in und zwischen jeder Zeile und Sie kritisieren – zu Recht – alle die hier Gewalt einsetzen wollen.

    Ich behaupte auch einmal in diesem Fall liegen Sie mit Gutmenschen falsch denn ich kenne keinen (außer Ihnen) für den dieser Begriff positiv besetzt wäre.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch

    Ich wüsste auch nicht wo Gutmensch benutzt würde um den Status quo zu erhalten. Im Gegenteil es ist eine ätzende Kritik an Menschen die anderen Ihre Weltbild aufdrücken wollen….

    Antworten
  6. Muriel

    Huiui. Ich freue mich natürlich sehr über so nachdrückliches Lob, kann aber des Anstands halber in diesem Zusammenhang nicht verschweigen, dass der Begriff “Gutmensch” mir in diesem Kontext Magendrücken bereitet.
    Der wird mir zu oft verwendet, um Kritik an Privilegien wegzubügeln und den Status Quo zu rechtfertigen. Ich sehe mich eigentlich eher auf der Seite der Gutmenschen als auf der anderen.
    Trotzdem noch einmal vielen Dank.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert