“Undifferenziertes” sparen?

Ich wiederhole mich, ich schätze die Statistiken auf den Querschüssen
(siehe z.B. http://fdominicus.blogspot.de/2012/06/ich-schatze-die-querschusse.html)

Der Autor zieht meines Erachtens nicht die Konsequenzen aus den von ihn aufbereiteten Zahlen:
Neueste Beispiel:
http://www.querschuesse.de/spanien-reale-arbeitnehmerentgelte-im-sinkflug/

Da schreibt der Auto schon im ersten oder zweiten Satz:
“mit den aufoktroyierten “Reformen” (undifferenzierte Sparmaßnahmen)”

Ja, es wird von außen Druck gemacht (zu Recht) nur kann man nicht von undiffrenzierten Sparmaßnahmen reden wenn folgendes gilt: Spanien braucht bei jedem Euro den es ausgibt 20 -¢ an neuen Schulden.

Wer da von Sparen redet verschleiert etwas, deckt aber nichts auf.

Wir können es auch anders betrachten. Spanien erlebte nach dem Euro Einführung mit die höchsten Wachstumsraten in der EU. Sie betrugen irgendwo zwischen 4 -5 % (in D waren es nominal 0.5 – 1 zu Beginn) Spanien profitierte auf zwei Arten durch die EU.
1) durch den Zugang zu biligerem Geld. In der Tag mußte Spanien vorher mindestens 5% “mehr” bieten als z.B. Deutschland. Das entfiel mit dem Euro. Statt also mit 5-10 % Zins kam Spanien mit weniger als 5% “hin”.

2) durch die sogenannten EU-Strukturfonds. Sozusagen Länderfinanzausgleich light um die Lebensumstände anzupassen.

Nun sagen wir einfach mal das normale Wachstum läge bei 2% (wer andere Zahlen hat, kann diese gerne benutzen) rechnen wir einfach nur mit 10 Jahren. Dann hätte sich diese Leistung um rund 22 % gesteigert. Rechnen wir mit 4 % aber um fast die Hälfte. Damit ist klar wie weit der Rückschlag mindestens geht (und da so etwas niemals ohne Verluste abgehen kann wird die Korrektur größer sein müssen)

Der Einbruch müsste dann von 144 auf sagen wir mal 115  laufe. Also ca 30 Einheiten und/oder 20 -25%. Da die Steigerungen der Kreditaufnahme aber über 4% liegen ist das eine untere Grenze. Es ist also anzunehmen, daß die spanische Wirtschaft insgesamt um mehr als 1/3 wird schrumpfen müssen, um die Übertreibungen durch die beiden oben angeführten Punkte auszugleichen.

Setzen wir die heutige Leistung zu 100, wird der Rückgang auf 66 erfolgen (auf die eine oder andere Art) Fakt ist aber auch die Ausgaben betragen 120. Somit müssen die Ausgaben um 120 – 66 = 58 fallen oder rund 48 %. Legen Sie da wie Sie wollen 20 % dazu oder ziehen ab und dann haben Sie eine ungefähre Vorstellung was gespart werden müsste.

Man kann durchaus davon ausgehen, daß Spanien noch nicht einmal “angefangen” hat. Daher kann man sich vorstellen, wie schlimm es wirklich noch werden wird.

Ich habe dem Autor in dem Sinne geantwortet. Schauen wir mal was in 5 Jahren ist wer wohl “eher” getroffen hat.

2 Gedanken zu „“Undifferenziertes” sparen?

  1. Friedrich

    Nun es sieht danach aus. Nur muß ja nicht richtig sein was gemacht wird. Und Inflation ist nun mal die “einfachste” Art für den Staat gutes Geld ausgeben zu können und später mit “schlechterem” Geld zu bezahlen.

    Daher ja mein “schreiben” jahraus/jahrein für einen Geld als Wert Standard.

    Und “noch” kann man Betrug so nennen, wenn man ihn sieht. Ich weiß zwar nicht wie lange das noch geht, noch “kann” man.

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  2. Anonymous

    Es wird nie und nimmer “gespart” werden können. Das System ist auf Kreditwachstum ausgelegt. Inflation ist daher programmiert. Es wird bis zum Zusammenbruch Geld “gedruckt” und die (Hyper-)Inflation kommt erst, wenn die Masse (und nicht nur Sie und ich) den Betrug unseres Geldsystems “erkennt”.

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