Entscheidungen in der Schweiz

Ich hatte mich dazu zuerst auf dem Forum der PdV ausgelassen:
Zur Goldinitiative:
n knapp 2 Wochen wird in der Schweitz über eine teilweise Golddeckung abgestimmt. Die SNB soll 20 % Ihre Aktiva in Gold halten. Das behagt den Wohlfahrtsstaatlern und Zentralbankern nicht. Die meines Erachtens mit verstärktem FUD arbeieten. (Angeblich soll die SNB, von falschen Vorraussetzungen sprechen)

Nehmen wir mal an die Schweizer würden für eine “partielle” Golddeckung eintreten. Dann ist m.E. die Frage wie könnte diese Goldeckung hergestellt werden und wie wird sich der Kurs des CHF bewegen. Grundsätzlich einmal kann die SNB wie jede Zentralbank beliebig Geld erzeugen. Also kann Sie auch das Geld erzeugen um damit das Gold in den nächsten 5 Jahren zusammenzukaufen.

Wenn man verschiedenen Blogs folgt, soll heute schon ein ziemlicher Kaufkurs von zumindest 3 Zentralbanken im Gange sein. China, Russland, Indien. In China allein soll mehr als die Jahresproduktion (rund 2700 t) im Jahr gekauft werden. Was ja nur heißt irgendjemand muß sich derzeit wohl von seinem Gold trennen. Für mich derzeit die wahrscheinlichsten Goldquellen sitzen irgendwo in den USA. Sei es die FED oder aber die großen Banken. Es war ja in den letzten beiden Jahren nicht zu übersehen wie die Banken das Gold schlecht redeten. Ist schon klar wenn man unter der Hand bessere Preise erzielen kann als nach dem Fixing, bleibt bei einigen Tonnen sicherlich auch etwas bei den armen bedürftigen Banken hängen. Durchaus denkbar, daß die Banken Ihr Gold aus der Ukraine bezogen (http://www.zerohedge.com/news/2014-11-18…s-its-gold-gone) Immerhin konnte die Ukraine 43 t von dem überflüssigen gelben Metall losbekommen. Wäre in Euro ein Wert von grob
1 290 000 000 also ganz grob ein Zehnterl von dem Geld was die EU da runter geschickt hat. (siehe unter anderem: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.…schuldendienst/)

Das ist zugegeben, reine Spekulation. Aber egal. wie auch immer wird die SNB verpflichtet Gold zu halten ist es mit der endlosen Druckerei irgendwann Essig. Die derzeitige Goldmenge beträgt grob
166 000 t. (siehe http://www.gold.de/artikel,397,Goldmenge…l-wirklich.html) In CHF gemessen ein Wert von 166000 * 1000 * 37000 (siehe http://www.finanzen.net/rohstoffe/goldpreis/chf)
Also ganz grob in CHF gemessen: 614 200 000 000. Erstaunlich wenig im Verhältnis zu den Schulden weltweit (mehr als 50 Billionen USD (siehe https://goldsparplan.wordpress.com/tag/schuldenkrise/) rund 50 / 0.96 = 52 Billonen CHF (Stand 2010/2011)
Man kann also sagen mit allem Gold dieser Erde können gerade ein 1 % der Schulden bedient werden (rein rechnerisch).

Mit dieser Spielerei könnte man weitermachen, das lass’ ich jetzt aber erst mal. Nun ist die Frage was wird wohl mit den Geldflüssen passieren. Zunächst einmal könnte die SNB CHF drucken um damit das Gold zu kaufen, Sie könnte aber auch Ihre Bilanz verkürzen und EUR benutzen um das Gold zu kaufen. Die Frage die wirklich interessant ist: Wird die SNB den Kurs 1:1,2 halten können oder wird Sie dem Ansturm etwaiger Währungsnachfrager unterliegen?

Es gibt eine ganze Reihe Probleme mit dem Zufluss an Geld in den CHF. Erst einmal kann die relative kleine Volkswirtschaft Schweiz nicht einfach so einen plötzlichen Zuwachs an Geld produktiv umsetzen. Geld fließt sicherlich schneller als man irgendetwas produktives damit machen könnte. Somit wird der Geldzufluß die Zinsen herunterprügeln (und das bei einer Verzinsung schon dicht bei 0), und man darf damit rechnen, daß mit dem Geld in der Schweiz etwas gekauft wird. Darauf zu setzen es könnte Land und Immobilien sein, scheint sehr wahrscheinlich zu sein. Ergo dürfte auch das die Möglichkeit der SNB beschränken beliebig Geld zu drucken.

Aber dann bleibt “nur” noch ein Kurssprung des CHF Außenwertes, sprich der CHF muß aufwerten. Wer also derzeit CHF erwirbt dürfte mit Kursgewinnen gegen jede andere Währung rechnen. Nur gibt es auch da eine interessante Variante. Mit einem steigenden CHF Kurs können die Schweizer tatsächlich mehr Gold kaufen. Ob ich deren Käufe preissteigernd auswirken werden, ist m.E. noch offen, es ist hier die einfache Frage wer ist bereit wieviel Gold für welchen Preis an die SNB zu liefern?

Derzeit beseht die Bilanz der SNB bei einer Bilanzsumme von rund 500 Mrd mit einem Goldanteil von 38 Mrd. Also eine Deckung von grob 7,6 %. Umgerechnet in t müsste die Schweiz ungefähr
38 000 000 000 / 37000 * 1000 = 1027 t Gold besitzen. Sie müsste also grob 20 * 1027 / 7.6 – 1027 = 1600 t dazukaufen. Verteilt man das auf 5 Jahre jährlich rund 300 t oder gut 11 % der Weltproduktion.

Ich denke schon, daß dies die SNB schon sehr bindet. Egal wie der Entscheid ausgehen wird, es scheint ein Fehler zu sein, keine CHF zu besitzen. Wenn man heute für 1.2 kauft, dürfte man auch nach einem negativen (Also gegen Golddeckung) Entscheid nicht viel schlechter dastehen. Sollte es pro Gold sein, wird man sich womöglich über einen Kursgewinn freuen könne oder aber später auf die Einlösung in Gold. Ein weiterer Vorteil den man bekommt, eine gewisse Unabhängigkeit von der EZB und auch das kann ich nur positive bewerten.

Wie auch immer: Es tut sich was an der Geldfront, davon konnte man bis vor gar nicht langer Zeit nur träumen. Die Zukunft wird weisen ob es endlich wieder Geld geben wird oder aber die Zahlungsmittel uns von einer Katastrophe in die nächste führen werden.

Es wäre allerhöchste Zeit diesen Kreditwahn und Kreditgeld ein Ende zu setzen. Man kann als liberal/libertärer nur hoffen, die Schweizer fangen mit dem Anfang des Endes der Fiat-Währungen an. Aber wer will derzeit darauf wetten? Dem Enstehen ganz massiv die Politiker aller Parteien, die Zentralbank selber (die würde ja gebunden) und auch Teile der Wirtschaft (die Obsession mit dem “zu starken” Franken) entgegen. Die Schweizer haben aber ziemlich oft Ihren Delebets in die Parade gefahren. Hätte ich die Wahl, wäre für mich diese “Wahl” schon gelaufen. Alles was den Zentralbanken und deren politische Flankierung schadet kann von mir aus nur gut sein.

Interessant man lese mal das hier durch:
“Mit einem mehrheitlichen Ja würden die Eidgenossen nach Überzeugung von Experten die Lunte an den Weltmarktpreis für das Edelmetall legen. Die SNB wäre nämlich gezwungen, in den kommenden fünf Jahren rund 1800 Tonnen Gold aufzukaufen. “Diese Menge entspricht 67 Prozent der jährlichen globalen Goldförderung”, rechnete die “Neue Zürcher Zeitung” vor und warnte: “Der Goldpreis würde sofort anziehen.” ”

Von http://www.manager-magazin.de/finanzen/a…-a-1003370.html
umgerechnet auf die 2700 t stimmt das, aber die Schweizer haben dafür 5 Jahre Zeit und belasten daher die jährliche Produktion nur um die hier aufgeführten Mengen. Man kann also die Zahlen schon so drehen, daß Sie “gefährlich” aussehen warum das wohl gemacht wird kann sich hier jeder selbst überlegen…

Auch andere machen sich so Ihre Gedanken: http://www.handelsblatt.com/finanzen/roh…10993766-2.html
Interessanterweise gleich mal wie man einen Entscheid pro Gold aushebeln kann, mit dem armseligsten aller Argumente: “Gold wird keine Zinsen” ab. So ein Bödsinn als ob die Rückzahlung davon abhängt in was man zurückbezahlt. Nur rein prinzipiell könnte man mal nach Goldleihe googlen. Das die vom Handelsblatt es nicht auf die Reihe bekommen, kann ich wieder nur bezeichnend finden.

Wir wir ja wissen hat die SNB den Deckel dran gegaben, dazu habe ich geschrieben:
“Völlig überraschend hob nämlich die Schweizer Nationalbank den seit mehr als drei Jahre gültigen Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken auf und senkte die Zinsen von minus 0,25 auf minus 0,75 Prozent. ”

Was schrieb ich? Auswirkungen der Schweizer Golddeckung Initiative

Das Riesenproblem der SNB ist die extrem aufgeblähte Bilanzsumme des 2 – fachen BIP. Das kann nichts gutes bedeuten. Meines Erachtens muß die Zentralbank diese Bilanzsumme zurückfahren. Ich hatte es ja schon bei der Initiative vorgeschlagen. Und wenn die SNB richtig überlegt, dann kauft Sie für die Devisen Gold . Sie bekommt schon heute für die Devisen 10 % weniger Gold als zu Beginn des Jahres. Natürlich wird es einen gewissen “Druck” von Preisanpassungen von Gold geben, nur was verliert die Bank dabei? Sollte der Euro gegen den SFR “abschmieren” hätte man was in der Hand was in EUR zugelegt hätte. Kurz mit den Gewinnen dürften die Verluste durch den stärkeren CHF zumindest gemildert werden.

Ich kann nur hoffen bei der SNB haben Sie festgestellt, daß Sie keine Chance haben den SFR zu “verteidigen”. Wenn nun mal ein paar Mrd in die Schweiz fließen kann auch die reiche Schweiz (aber nur mit 8 Mio Einwohner oder so) da nicht gegenhalten und der schweitzer Staat ist nicht in der Lage die Zentralbank zu halten. Ich bin sicher nicht für Zentralbanken und im Grunde müßte ich der SNB raten den Preis auf jeden Fall zu verteidigen. Damit geht die Zentralbank schlicht und einfach pleite. Das wird zwar niemals so genannt werden. Das Ergebnis bleibt sich gleich ein massiver Wohlstandsverlust ist “sicher”. Speziell für Sparer und Besitzende (wie immer wenn Staaten den Bach runter gehen)

Auch die Schweiz hat leider Schulden mit der Riesenbilanz der SNB wäre auch die Schweiz schneller Pleite als man Währungsreform denken kann.

Ich fand das hier: “Am Nachmittag wurde ein Euro für nur noch 1,02 Schweizer Franken gehandelt, eine Aufwertung des Franken um gut 15 Prozent.”
Bei 500 Mrd Währungsreserven ein “Verlust” in der Bilanz der SNB von 75 Mrd !!!! Ganz bitter, aber es war unvermeidlich. Setzt man diesen Betrag in’s Verhältnis zum BIP sind das mehr als 12 % vom BIP !. Diese Verluste dürften sich ausweiten wenn die SNB nicht schnellstens in Gold umschichtet.

Verdammt ich bin doch kein Wahrsager, aber das ist doch simpelste Arithmetik und minimalistisches wirtschaftliches Denken. Sollte sich die Bevölkerung von der Zentralbank abwenden, gibt es kein Halten mehr !!!

Man braucht offenbar kein Wahrsager zu sein um den Schritt zu verstehen oder erklären zu können: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.…-fuer-den-euro/

Nur im Nachhinein ist man immer schlauer, ich kann beweisen, daß ich vorher schon davor gewarnt habe. Die Sache ist einfach eine Frage der “Massen”, wenn “nur” 8 Mio CHF wollen dann hat die Schweiz schon ein Problem und gerade die Deutschen sind mehrfach gebrannte (und oft auch verbrannte) Kinder. Die Bundesbank hat gar keine Ahnung wie hoch Geldwertstabilität von den Deutschen geschätzt wird. Und außerdem weiß jeder im EUR der nächste Bail-In ist nur eine Frage der Zeit. Das kann einem in den USA und weltweit auch drohen, das es in allen Ländern gleichzeitig passieren wird ist unwahrscheinlich. Ergo ist es “klug” von Geldhaltern in verschiedene Währungen zu gehen. Da die Schweizer schlau genug waren sich seit längster Zeit aus Kriegen herauszuhalten, haben die eben sparen und akkumulieren können. Und Deutschland ist immer noch ein Land in dem Sparen eine Tugend ist (jedenfalls bei Vielen) und die wollen mit Sicherheit nicht wieder mit 60 DM anfangen.

Es ist zwar sicherlich eine gute Idee auch CHF zu haben aber sicherlich eine dumme Idee nur Fiat-Währungen zu halten. Meine Vorschläge kann jeder suchen und finden…

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