Darum finde ich Kommentare so wichtig. Man kann sich daran abarbeiten und die eigene „Einstellung“ und Meinung daran schärfen. Daher von den Kommentaren zu dem Video von Herrn Baader, hier in einen neuen Blogeintrag
Hier der Kommentar des Lesers:
also die Begrifflichkeiten sind schon klar, so wie Baader sie auch bezeichnet: Inflationierung=Ausweitung der ZentralbankbilanzPreisinflationierung ist jedoch nur eine mögliche Konsequenz der ZB-Inflationierung, aber keine Notwendigkeit in der kurzfristigen Zukunft.Sind wir uns soweit einig?
Ihnen ist aber auch klar, dass „die Geldmenge“ eben nicht nur den Umfang der ZB-Bilanz ausmacht, ja?
M0/M1 kann zwar von der ZB bereitgestellt werden, jedoch kann die ZB nicht erzwingen und nur sehr begrenzt beeinflussen, wo dieses Geld in einem freien Markt landet, sofern dieser es überhaupt annimmt. Draghi spricht da AFAIR vom „Transmissionsmechanismus“, der „gestört“ ist.
Da „Geld“ aber ebenfalls M2,M3,Mxyz umfasst, kann die Geldmenge sinken („credibility deflation“), ohne dass die ZB wirklich eine nachhaltige Kontrolle darüber hat. Nun kann die ZB natürlich die Deflationierung der „Gesamtgeldmenge“ bekämpfen, indem sie „Schulden M3 mittels Cash M0 aufkauft“, dass versucht sie ja auch zur Zeit, da es aber noch gewisse Vorschriften gibt, jedoch noch mit begrenztem Erfolg, eher Misserfolg. Neues Geld in den Markt zu bekommen erscheint aber garnicht mal so einfach (siehe EZB Bilanz, zugegeben die FED hat es da einfacher), daher auch die verzweifelte Sympathie für negative Zinsen.IMHO eine letzte Verzweiflungstat der ZBs könnte sein im großen Stil Gold mit selbstgedrucktem frischem M0-Geld zu kaufen um Geld in den Markt zu bekommen. Im Fall der EZB zudem mit dem netten Nebeneffekt, dass die Aktivaseite plötzlich viel besser aussieht, alle Hardmoneyadvokates jubeln und gleichzeitig dennoch mehr Geld im Markt landet.
Insgesamt empfehle ich da auch nochmal den Blog von Martin Armstrong bzgl. Deflation sowie FOFOAs Freegold zu Gold in den Bilanzen der ZBs.
Aber unabhängig ob Sie oberen Ausführungen folgen mögen oder nicht, gehen Sie doch mal tief in sich: Ist es nicht so, dass Staatsinterventionismus immer versagt und auf magische Weise immer genau das Gegenteil bewirkt, dass man die Uhr danach stellen kann, ist es nicht das an was wir beide fest glauben, ja? So, dann fragen Sie sich vor diesem Hintergrund doch mal, was Bernanke und Draghi zur Zeit verzweifelt versuchen?Gruß, AD
P.S.Ich habe keine Kinder (gemeinsame Entscheidung), ich frage mich ob ich mir mehr Sorgen machen würde, wahrscheinlich, aber auf der anderen Seite hat man dann auch noch eine Herausforderung sich aufzuraffen.
Darauf antwortete ich:
„Preisinflationierung ist jedoch nur eine mögliche Konsequenz der ZB-Inflationierung, aber keine Notwendigkeit in der kurzfristigen Zukunft.Sind wir uns soweit einig?“
Definitiv. Nur ist die Frage was „kurzfristig“ bedeutet. Das Potential ist da, wie wir aber sehen floß dieses Geld offenbar speziell in 2 Richtungen.
a) „Entwicklungsländer“
b) Aktien und andere Sachwerte.
Somit sehen wir derzeit keinen allgemeinen Preisauftrieb sondern eben in „Sachwerten“. Es ist nun die Frage ob man diesen Anstieg unter einm Crack-Up Boom „einordnen“ könnte. Das weiß ich nicht, es spricht nur einiges dafür… Schauen Sie speziell nach Kolumbien dort haben die Aktienkurse um 500 % zugelegt. Dort ist es „klar“.
IMHO eine letzte Verzweiflungstat der ZBs könnte sein im großen Stil Gold mit selbstgedrucktem frischem M0-Geld zu kaufen um Geld in den Markt zu bekommen. Im Fall der EZB zudem mit dem netten Nebeneffekt, dass die Aktivaseite plötzlich viel besser aussieht, alle Hardmoneyadvokates jubeln und gleichzeitig dennoch mehr Geld im Markt landet. „
Hier bin ich andere Meinung das neu geschaffene Geld landet nun mal bei den Banken und diese sind (meines Erachtens) zu recht nicht bereit dieses zu verleihen (dafür müßte es Perspektiven geben, und davon kann speziell in der EU und den USA nicht die Rede sein)
Sie können hier nachlesen wie ich Parallelen zwischen den Jahrhunderten ziehe. Auch die Österreicher wissen, die menschlichen Reaktionen sind nicht vorhersehbar Nur wurden diese Auflösungen von Schulden so gut wie immer auch mit Gewalt „begleitet“ und dazu steht in einem Buch was ich ziemlich hoch einschätze (Thinking fast and slow) das die Aktionen von Menschen vor Verlusten immer verzweifelter werden.
Wie verzweifelt denken Sie ist die Situation der aktuellen Regierungen?
(Die Antwort für Argentinien, Kolumbien dürfte prekär lauten, dem steht Griechenland in Nichts nach: http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/europa/1556932/Griechenland-mit-153-Sparmassnahmen-im-Ruckstand)