Eine der wichtigsten Fähigkeiten

für wirtschaftliche Interessierte, ist die Fähigkeit Bilanzen zu verstehen. Somit sollte zumindest auch jeder VWLer Rechnungswesen und Bilanzierung belegen müssen. Es ist kein Hexenwerk und es reichen Grundkenntnisse der Arithmetik.

Dazu sollte man dann noch wissen was Eigenkapitl und Fremdkapital meint. Damit kann man sich unter anderem auch sehr schnelle ausrechnen wie gehebelt eine Bilanz ist. Diesen Hebel muß man erkennen, denn er zeigt an wie anfällig eine Firma für Ausfälle wirklich ist.

Hier ein Beispiel. Es gebe eine Firma die 100 000 € EK “besitzt”. Der Gewinn darauf soll sagen wir mal 10 % betragen. Ergo kann man sich ausrechnen, es kommen jedes Jahr rund 10 000 € “rum”. So weit so gut, aber nun kommt der “Clou”. Derzeit kann man Kredit für (siehe Werbung 2,9 % bekommen) sind wir mal “etwas” konservativer und sagen zu 5% könnte man an “Geld” kommen. Vereinfachend sei auch angenommen die Rendite würde bei 10 % verharren. Nehmen wir also mal an wie könnten 100 000 € Kredit zu 5% bekommen. Dann hätten wir eine Gesamteinkommen von rund 20 000, abzgl, der 5000 € für den Kredit (ohne Tilgung) ist klar. Aber wir erzielen 15 000 € Gewinn auf 100 00 € EL. Ergo hat sich unser Eigenkapitalrendite auf 15 % erhöht glatt 50 % (die EK Geber können sich “freuen”)

Nun bei den heutigen Banken beträgt die Kernkapitalquote oft nur 5%, vereinfachend kann man es Eigenkapital der Bank nennen. Der Rest 95% sind Schulden. Sie sehen hoffentlich gleich wie anfällt Banken dann wirklich sind sollten von den Schulden nur 10 % ausfallen wäre man schon mit 4.5 % im Minus. Es gilt: Je größer der Hebel, desto größer der Gewinn und je heftiger schlägt jedes Problem zu.

Hier haben Sie nun eine Erklärung warum die EZB beim Schuldenschnitt nicht mitmachen mußte. Fakt wäre gewesen nur mit den Ankäufen der Griechenlandanleihen hätte die EZB mehr als Ihr Eigenkapital verspielt. Und Griechenlands BSP macht gerade einmal rund 2,7 % der Wirtschaftsleistung im EU Raum aus.

Egal welchen Maßstab man ansetzt:  Die EZB wäre schon lange Pleite wenn Sie als “normaler” Gläubiger agieren würde oder besser agieren hätte müssen. Es sollte jedem mit minimalem Sachverstand klar gehen, daß besser gar nichts passiert, sonst erkennnt man die neuen Kleider der EZB sofort….

Ach ja und das war auch die Idee beim ESM. Man wollt “nur” die ersten 20 % absichern. Was nur heißt 80 % wären unbesichert gewesen. Soviel zur “Absicherung”

Die Problem wurden in keinem EU Land angegangen und die Schulden wuchsen auf inzwischen über 9 Billionen, deshalb ist auch klar die Krise ist nicht vorbei sondern sammelt noch ein bisschen mehr Zerstörungskraft. Denken Sie daran in gerade mal etwas mehr als 3 Wochen sind Wahlen….. Ein Schelm, der Böses dabei denkt….

11 Gedanken zu „Eine der wichtigsten Fähigkeiten

  1. alphachamber

    Ja, die Wurzeln gesellschaftlicher Probleme liegen stets in der Bildung – und diese wiederum reflektiert staatliche (Regierung) Prioritäten. Ein trauriger Zyklus! Danke für Ihre Repliken und alles Gute.

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  2. FDominicus

    Unter den zu lesenden Büchern sollte unbedingt Human Action und man state and economy sein…. Das es zu meiner Studienzeit nicht mal erwähnt wurde, geschweige denn was liberal eigentlich ausmacht, spricht glaube ich Bände über die Ausbildung an unseren Unis.

    Dort sollten wohl nur Lohnsklaven gezüchtet werden. Die irgendwo in großen Firmen “funktionieren” aber garantiert keine Unternehmer. Denn das würde ja den verbeamteten Ausbildern nicht zur Ehre gereichen. Man stelle sich vor die Leute kämen auf die Idee zu fordern, diese Leute dürften nicht mehr vom Staat bezahlt werden.. ;-(

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  3. alphachamber

    Guten Tag FDominicus und Danke für Ihre Antwort. Nach 40 Jahren Ausland erscheint mir schon die Art+Weise poltischer Diskussionen (Rhetorik) in der BRD recht exotisch. Ich denke, die Leser eines solchen Werks befänden sich auf einer gewissen intellektuellen Höhe, aber ihre Aufnahme beschränkt sich auf reine Perzeption. Die wenigsten Autoren und Kommentatoren scheinen den Kapitalismus überhaupt zu verstehen – ohne seine Geschichte zu kennen, ist er für sie nur wirtschaftlicher Kern des Faschismus. Wer hat schon “Wealth of Nations” von der ersten bis zur letzten Seite gelesen, oder Ricardo und Bastiat? Der Bürger vermischt seine Ideologie mit mit Wiki-Quotationen und etwas sozialer Wut und kocht daraus eine Erkenntnis. Ein paar “likes” zu seinen sophistischen Einträgen und schon sitzt er seiner “Meinungsfestung”. Wie kann man solche Menschen lehren???
    Im Hinblick auf diese neuen “Sachbücher” stimme ich mit Hyppolite Taine: Man druckt viele neue Bücher; man würde gut tun, wenn man einige alte Bücher von neuem druckte.
    Herzliche Grüße.

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  4. FDominicus

    Lieber alphachamber, ich glaube Sie können sich schon denken, warum dieses Buch so populär ist. Es verspricht eine einfache Lösung. Und die einfache Lösung lautet der Staat ist gut, die Kapitalisten böse. Und damit hat es bei > 90 % der Menschen “gewonnen”.

    Ich forderte bei einer anderen Rezension mich argumentativ zu wiederlegen (Rezension für “Der größte Raubzug der Geschichte”), das habe ich vor mehr als einem Jahr gepostet und niemand ist auf ein Argument meiner Kritik eingegangen.

    Capital in the 21 st century ist genau diesselbe Kategorie. Es bedient primitivste Ängste, Haß und Neid. Die Reichen sind schuld, kommt Ihnen das bekannt vor?

    Mir leider schon…..

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  5. alphachamber

    Hallo FDominicus.
    Ich sehe es genau wie Sie. Die anderen Rezensionen auf Amazon habe ich gelesen und bin froh, dass Sie Ihre schrieben. Mit “diskutieren” meinte ich z.B., WIE dieses Werk solch hohe Beachtung und Zustimmung anzieht. Es ist ja voll von Widersprüchen und argumentativen Löchern, durch die man einen Containertruck fahren könnte; es reflektiert nicht einmal den Marxismus korrekt. Mal sehen welche Kommentare noch in den Medien auftreten.
    Herzliche Grüße.

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  6. FDominicus

    @alphachamber. Ich befürchte Sie müssen sich die Kommentare auf Amazon ebenfalls zu Gemüte führen.

    Wenn es nicht so unglaublich traurig wäre, gälte ROTFLLM

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  7. FDominicus

    @alphachamber.
    Schön das Sie vorbeischauen.

    Provokative Gegenfrage: Glauben Sie es gibt über dieses Buch etwas zu diskutieren ;-(

    Ich nehme aber gerne jeden Vorschlag an, und gerade dieses Buch entsetzt mich und zwar bis auf die Knochen. Denn ich sehe schon was und daraus drohen wird. Die Delbets aller Länder werden sich darauf stürzen wie Geier auf einen Kadaver…..

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  8. FDominicus

    Da haben Sie recht ich schrieb ja wenn die Zentralbank eine “normale” Banke wäre, hätte Sie dich machen müssen.

    Aber wie Sie schon fesstellten
    a) eine Zentralbank kann soviel Geld wie Sie will schaffen
    b) die Zentralbank ist keine normale Bank und als Sie die Anleihen übernahm wurde Sie der vorrangigste Schuldner

    Wie Sie ja wissen bekam die EZB, von der EU “garantierte” Anleihen.

    Nun zu Ihrem letzten Kommentar. Eine Zentralbank sollt die Geldmenge nicht erhöhen können. Un nein die Inflationrate ist immer noch hoch denn die Zentralbank druck weiter Geld und zwar indem sie ganz “entspannt” Anleihen von Staaten annimmt und dafür neues Geld gibt. Ihre Inflation ist eien Preisinflation und diese ist nur in einigen Bereichen zu sehen. Als da wären
    a)Aktien b) Immobilien

    Und doch eine Erhöhung der Geldmenge schadet jedem einzelnen Sparer. Denn wie auch bei Kapitalerhöhungen von Aktien verwässert ein mehr an Geld den Wert einer jeden Geldeinheit.

    Die Zentralbanken sind reine Betrugsystem und das Schlimmste daran ist eben genau die Möglichkeit beliebig Zwangszahlungsmittel erzeugn zu können.

    Zusammen mit der Mindestreserve wird daraus ein Hebelwerk der allerschlimmsten Sorte. Und so wäre die Zentralbank EZB pleite gewesen (oder hätte zumindest Ihr gesamte EK aufgebraucht, nur weil sie die Schulden der Griechen annahm. Einem Land das gerade mal 2.7 % des BSP der EU ausmacht.

    Das ist ein Hebel jenseits jedweger Vernunft.

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  9. Christoph Tietje

    Nun gut, alle, die in der BWL nicht so bewandert sind, haben noch einmal gelern, daß der Leverage-Effekt nicht nur dazu führt, daß die Eigenkapitalrendite steigt, sondern auch dazu, daß das Risiko pleite zu gehen zunimmt.

    Ganz so einfach kann eine Zentralbank dann aber doch nicht zahlungsunfähig werden. Zumindest nicht in einem Fiat-Geld-System. In einem solchen System kann eine Zentralbank schließlich so viel Geld erschaffen, wie sie gerne möchte. Und ich vermute ganz stark, daß eine Zentralbank, die zahlungsunfähig zu werden droht, viel Geld erschaffen möchte. 😉

    Und warum sollte die Bank die Geldmenge auch nicht erhöhen? In der derzeitigen Situation mit einer derart niedrigen Inflationsrate würde eine Erhöhung der Geldmenge wohl kaum schaden.

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