Auf einem Forum schrieb ein Teilnehmer:
„Allein unsere Jagd- und Schonzeiten sind so weit von öko-biologischen Bedingunen, Abläufen und Gesetzmäßigkeiten
entfernt, dass durch die Jagd allenfalls stümperhaftes Stückwerk möglich ist.“
Dem pflichtete ich bei, was ich sonst dachte und dann schrieb ging gar nicht gut weiter. Dort sollen keine politischen Themen behandelt werden. Was man irgendwie als Treppenwitz auffassen kann. Als ob es in Deutschland ein Gebiet gäbe in das nicht die Politik hereinpfuscht.
Aber gehe ich mal auf diesen Satz oben ein und was ich Vorschlug:
„Nur die Folgerungen von Dir sind IMHO falsch. Warum soll man sich als Jäger trotz aller diese Dummheiten (nicht doch?) bemühen? “
Ich werde mal ein paar Sachen aus den Gesetzen hier posten. Am Wichtigsten:
Tierschutzgesetz
„-§ 1
Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“
Das brauchen wir später noch mal auch zu beweisen, daß Jagd in D ein rein politisches Streitthema geworden ist.
Weiterhin einige Zahlen, die mir wichtig erscheinen. Es gibt in D ungefähr 386 000 Jagdscheininhaber und nur rund 1000 Berufsjäger. Bei den Bauern sieht es so aus:
http://www.die-deutschen-bauern.de/wissen
Von dort: Heute sind knapp 670.000 Menschen in 288.000 Betrieben in der Landwirtschaft erwerbstätig. Das sind 1,6 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland.
Vielleicht gibt das schon einen Eindruck wie viele Jäger es im Vergleich schon sind. Für die Anglerei fand ich folgende Zahlen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sportfischer 1,6 Mio, Zur Zahl der Berufsfischer finde ich leider nichts auch auf Anlaufseiten wie http://www.deutscher-fischerei-verband.de/pressemitteilung.html steht da nichts. Also schätze ich deren Zahl auf 2000 – 5000.
Nimmt man das alles zusammen sind mehr oder minder (380 + 670 + 1600 + 2 + 1 ungefähr 2500) also 2,5 Mio Deutsche nur noch irgendwie mit den Primärbereichen beschäftigt oder prozentual 2,5 / 80 = 3,1 %. Also im Verhältnis zu allen anderen eine verschwindend kleine Minderheit. Wie groß sind wohl die Chancen, daß diese Minderheit von der Mehrheit unbehelligt bleibt?
Ja genau – nadda, 0, nischt, gar nicht. Zwar heißt es die Bauern etc wären Selbständige aber betrachtet man die Auflagen, kann man das nur noch sehr begrenzt so sehen. Genauso so bei den Fischern und bei der Jagd ist es noch extremer.
So nun zurück zum Anfang. Jagd-und Schonzeiten. Das ist eine Lösung die ein Problem sucht. In der Natur gibt es keine Schonzeit. Es ist immer Jagdzeit. Die ganze Evolution basiert auch darauf. Aber wir nun als „Krone der Schöpfung“ (sollte es nicht Krönung der Dummheit heißen), meinen es besser zu wissen. Könnte man aber alles auf simple Eigentumsrechte herunterbrechen. Land gehört in D irgendwem, und Wild gilt als herrenlos, wer des auf seinem Grund erlegt dem gehört es. Korrekterweise muß man schreiben des gehört dem Jagdpächter. Das können Eigentümer sein aber auch Pächter sein. Historisch finde ich dazu:
https://books.google.de/books?id=nY_KUa5ZmiAC&pg=PA138&lpg=PA138&dq=Schon+und+Jagdzeiten+im+19+Jahrhundert&source=bl&ots=Yl43hAlZY4&sig=70gbSI8a0qnaO1qZs2TZqEnKb6Y&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=Schon%20und%20Jagdzeiten%20im%2019%20Jahrhundert&f=false
Sinngemäß:
– Rücksichtnahme auf noch nicht beerntete Felder
– kirchliche Fastenzeiten beachten
– Schutz des trächtigen Wildes und Jungwildes
– Wahrung einer gewissen Ordnung
Das war’s. Nutzung steht hier vor allem anderen. Heute sieht das so aus:
Man kann dort eklatante Unterschiede auch beim gleichen Wild in ganz D finden. Es kann also nicht um biologische Sachen gehen!
Führt man es auf Eigentumsrechte zurück. Würde ungefähr stehen blieben:
– Rücksichtnahme auf noch nicht beerntete Felder
– Schutz des trächtigen Wildes.
Mehr gäbe es nicht. Beim Schwarzwild z.B. heißt es in vielen Ländern einfach nur, jederzeit abschießen. Und auch wenn es um Rehbejagung geht sollen Kitze auf jeden Fall auch geschossen werden. Es gibt das sogar „Vorschläge“ durch die Jäger.
1) wäre für die Landbesitzer durchaus nicht mal ein Ausschlußkriterium. Sondern wie wäre garantiert nicht unglücklich wenn man Schwarzwild auch in Mais oder im Feld bejagen würden. Da traut sich nur – aus guten Grünen – kein Jäger hinein. Somit würde im Endeffekt bleiben
– Schutz des trächtigen Wildes.
Kein Eigentümer hätte hier ein größeres Problem und wenn ist es halt dann eine Abwägung wie weit man gehen will. Ein Eigentümer hat sicher kein Interesse alles Wild in seinem Bereich zu erlegen (und selbst wenn, gilt das sicher nicht gleichzeitig für alle Eigentümer). Wo es aber so ist wird eine Wildart auch ausgerottet werden. Beispiel Wolf in D. Im Endeffekt bleibt also stehen
Genau nichts. Jagd ist Nutzung und es findet auch bei der Jagd immer eine Abwägung des Menschen statt. Für mich die einfachste und ehrlichste Lösung. Ich gehe jagen um Fleisch für mich zu haben. Egal wann, je nachdem wie groß der Hunger ist werde ich auch ein trächtiges Wild nicht schonen. Das wäre aber ultima ratio und besonders dumm. Warum kann man in Kollaps durchlesen. In Grönland muß es weitaus wärmere Zeiten gegeben haben und so siedelten auch Wikinger dort. Die lernten aber nicht von den Ureinwohnern und fischen war ihr Ding nicht. Das trotz eines Fischreichtums der sicher seinesgleichen sucht. Die Zeiten wurden wieder kälter, Mißernten traten ein und in der Not aß man Kälber und alles andere Rind auch. Die waren dann weg und man verhungerte….. Andererseits gibt es irgendwo eine Plage (z.B. Kaninchen in AUS/NZD) ist es völlig egal was man erlegt es geht nur darum die Zahlen zu dezimieren. Also beides ist drin Plage aber auch Ausrottung.
Man schreibe also nicht so etwas könnte nicht vorkommen. Aber eine Wildart die nicht mehr das ist, kann man auch nicht mehr nützen. Die Natur ist was Arten angeht völlig indifferent. Eine mehr oder weniger egal. 1000 mehr oder weniger auch egal. Hier ein paar Schätzungen:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/unentdeckte-arten-nie-gesehen-und-schon-ausgestorben-a-781929.html
Kurz man hat nicht den geringsten Schimmer einer Ahnung. Auch solche Gutmenschenseiten wie hier
http://motherboard.vice.com/de/read/unsere-erde-durchlebt-gerade-das-groesste-artensterben-seit-den-dinosauriern-375 Man darf sich halt durch das bla bla, alle ist ganz fürchterlich nicht abschrecken lassen
Unter steht das einzig wichtige:
„Es gab schließlich schon vorher Massenaussterben. In einem Fall wurden sogar bis zu 90 Prozent der auf der Erde befindlichen Lebensformen ausgelöscht und das Leben ging trotzdem weiter. “
Das ganze andere Herz-Christus Drama kann man nur noch mit Ekel betrachten. Aber gehen wir mal von der Zahl aus und den Schätzungen über Arten auf der Erde: Nach den angegebenern Links sollen heute 8,7 Mio Spezies auf der Erde leben. Also waren es vor einem Massensterben. mal 87 Mio !!. Geht man nur von 5 Massensterben mit jeweils 80 % Aussterberate an hat die Erde bis heute
8.7 Mio / 0.2 / 0.2 / 0.2 / 0.2 / 0.2 = 27 187 Mio Arten gegeben. Und das wird von einem beispiellosen Massensterben geschrieben? Die Wahrscheinlchkeit auszusterben ist millonenmal größer als zu überleben als Spezies. Gestern im Fernseher über den Rhein wurde ein Tier angeführt da so eine Ausnahme ist. Krebstiere in Pfützen unverändert seit 500 Mio Jahren! Unsere Geschichte ist vielleicht derzeit gerade mal 300 000 Jahre alt…. Wir sind aber so was von Jungspunde. Wenn man den Menschen von heute so sieht, möchte man der Evolution manchmal schon siebenmeilsenstiefel wünschen…..
Gehen wir zurück auf den -§1. Was ist ein vernünftiger Grund? Nahrungserwerb sicherlich, Pelzverwertung so la la. Aber dann wird es ganz wakelig. Krankheit ein vernünftiger Grund. Eigentlich nein, dennoch Hegesabchüsse (ja genau so nennen es Jäger) gelten auch außerhalb der Schonzeiten. Also ist es nach derzeit geltenden Kriterien ein vernünftiger Grund. Der ergibt sich auch -§1 Bundesjagdgesetz:
http://www.gesetze-im-internet.de/bjagdg/__1.html
Unter Hege wird derzeit auch noch der Schutz vor Verfolgung des Wildes gesehen. Obwohl der Fuchs im Grund nur im Winter wegen des Felles genutzt werden kann (Pelz!), wird er das ganze Jahr über bejagt. Aber auch unterschiedlich von Land zu Land. Sieht Jagd/Schonzeiten. Über die Willkür bei der Auswahl von Wild, kann man sich IMHO nur noch an den Kopf fassen. Das können Sie hier nachlesen:
http://www.gesetze-im-internet.de/bjagdg/__2.html
Weil’s so schräg ist:
(1) Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen, sind:
1.
Haarwild:
Wisent (Bison bonasus L.),
Elchwild (Alces alces L.),
Rotwild (Cervus elaphus L.),
Damwild (Dama dama L.),
Sikawild (Cervus nippon TEMMINCK),
Rehwild (Capreolus capreolus L.),
Gamswild (Rupicapra rupicapra L.),
Steinwild (Capra ibex L.),
Muffelwild (Ovis ammon musimon PALLAS),
Schwarzwild (Sus scrofa L.),
Feldhase (Lepus europaeus PALLAS),
Schneehase (Lepus timidus L.),
Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus L.),
Murmeltier (Marmota marmota L.),
Wildkatze (Felis silvestris SCHREBER),
Luchs (Lynx lynx L.),
Fuchs (Vulpes vulpes L.),
Steinmarder (Martes foina ERXLEBEN),
Baummarder (Martes martes L.),
Iltis (Mustela putorius L.),
Hermelin (Mustela erminea L.),
Mauswiesel (Mustela nivalis L.),
Dachs (Meles meles L.),
Fischotter (Lutra lutra L.),
Seehund (Phoca vitulina L.);
2.
Federwild:
Rebhuhn (Perdix perdix L.),
Fasan (Phasianus colchicus L.),
Wachtel (Coturnix coturnix L.),
Auerwild (Tetrao urogallus L.),
Birkwild (Lyrurus tetrix L.),
Rackelwild (Lyrus tetrix x Tetrao urogallus),
Haselwild (Tetrastes bonasia L.),
Alpenschneehuhn (Lagopus mutus MONTIN),
Wildtruthuhn (Meleagris gallopavo L.),
Wildtauben (Columbidae),
Höckerschwan (Cygnus olor GMEL.),
Wildgänse (Gattungen Anser BRISSON und Branta SCOPOLI),
Wildenten (Anatinae),
Säger (Gattung Mergus L.),
Waldschnepfe (Scolopax rusticola L.),
Bläßhuhn (Fulica atra L.),
Möwen (Laridae),
Haubentaucher (Podiceps cristatus L.),
Großtrappe (Otis tarda L.),
Graureiher (Ardea cinerea L.),
Greife (Accipitridae),
Falken (Falconidae),
Kolkrabe (Corvus corax L.).
(2) Die Länder können weitere Tierarten bestimmen, die dem Jagdrecht unterliegen.
(3) Zum Schalenwild gehören Wisente, Elch-, Rot-, Dam-, Sika-, Reh-, Gams-, Stein-, Muffel- und Schwarzwild.
(4) Zum Hochwild gehören Schalenwild außer Rehwild, ferner Auerwild, Steinadler und Seeadler. Alles übrige Wild gehört zum Niederwild.
Einige Prädatoren (tierische) sind nicht aufgeführt Im Vogelbereich fehlen Krähen und Möwen die sich durchaus auch auf schöne kleine Enten freuen. Aber dafür gibt es dann Extragesetze. Die Fischer sehen das mit dem Kormoran durchaus als problematisch an usw usf.
Kurz man sieht die Politik greift heftigst ein. Eine Systematik ist nicht zu erkennen. Außer vielleicht im Augenblick mit den Grünen. Für die ist ja der Mensch das Problem, im Wald ist es das Reh (in erster Linie) und da haben die Grünen keine Probleme: Abknallen. Verhungern lassen ist auch völlig in Ordnung (für Rehe), widerspricht natürlich dem Gesetz der Hege schon. Und auch dem Tierschutzgesetz wird da nicht entsprochen, Hunger ist sicher ein leiden. Macht aber nichts wenn die Grünen es so wünschen dann ist verhungern kein Leid mehr. ….
Und nun zu meinem Vorschlag:
„Nur die Folgerungen von Dir sind IMHO falsch. Warum soll man sich als Jäger trotz aller diese Dummheiten (nicht doch?) bemühen? “
Warum schreibe ich das. Das ist ganz einfach die gesetzlichen Hürden werden immer größer wir werden zu Handlangern eine Ideologie gemacht. Geben wir uns Mühe gewisse Dinge trotz allem anzugehen, werden uns neue Auflagen sicher sein. Es stört die Grünen schlicht und einfach wenn wir Füchse bejagen, die Grünen wollen Schalenwild als Schadwild (für den Wald!) gekeult haben. Kurz mit jedem Schritt wandern wir noch weiter von der Natur zu einer Karikatur der Natur, einer Ideologie der Grünen die an Menschenverachtung, Sozialisten und Faschisten in keinster Weise nachsteht. Wie bei allen Ideologien sollen davon ausgenommen sein die jeweilig Herrschenden. Genau darum sollten wir Jäger und nicht bereit erklären als Feuerwehr aufzutreten. Laßt doch die Füchse in die Vorgärten der Grünen ziehen. Glücklicherweise kann man sich dem durchaus entziehen. Ich muß nicht jedes Reh erlegen was ich sehe, ich kann einen Fuchs auch laufen lassen. Ich kann Schwarzwild laufen lassen. Kurz ich kann mir locker als Jäger erlauben nur das zu jagen was ich direkt nutze. Genau das sollten die Jäger tun.
Hat mich das der Kollege gefragt. Nein, den Rest müsse Sie schon selber finden wollen. Ich habe keine Lust auf die Reaktion darauf einzugehen. ….
Wow das ist neue bin wegen Beleidigung gesperrt worden. Na das ist ja mal wirklich was Neues, Bin mal gespannt wie es meinen Kontrahenten ergangen ist.