Schlimmer – wird schwierig

Ich kann einfach nicht glauben was ich lesen “muß”:

“Die Aufnahme von Flüchtlingen könnte die Staatskassen bei einem Scheitern der Integration in den Arbeitsmarkt langfristig mit insgesamt bis zu knapp 400 Milliarden Euro belasten. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung. Wenn die Integration gelingt, profitiert die Allgemeinheit allerdings von zusätzlichen Staatseinnahmen in Höhe von 20 Milliarden Euro. Die Studie liegt ZEIT und ZEIT ONLINE exklusiv vor.”

http://www.zeit.de/wirtschaft/2016-04/fluechtlinge-arbeitsmarkt-integration-kosten-studie-zew

Ich kann es einfach nicht fassen. Wie kann man denn noch etwas besch… schreiben. 400 Mrd langfristig (ok wird auf 20 Jahre beziffert) gegen 20 Mrd zusätzliche Einnahmen (Zeitrahmen völlig unbekannt)

Gehen wir mal naiv daran und geben beidem eine Wahrscheinlichkeit von 50 % dann komme auf

-0.5 * 400 + 0.5 * 20 = -190 Mrd Verlust durch die “Integration” oder halt fehlende.

Ich habe leider keine Ahnung für welchen Zeitraum die 20 Mrd anfallen würden. Nehmen wir mal an jährliche Einnahmen dann kommen wir auf einen Erwartungswert von

-0.5-  * 400 + 0.5 * 20 * 20 = 0.

Also maximal geht es sich zu Null aus aber wahrscheinlich machen wir einen deutlichen Verlust.

Sie können es sich aussuchen. Ich kann Ihnen dafür nichts anbieten weil diese Absatz so unglaublich schlecht geschrieben wurde. Wenn das Journalismus von heute ist, dann können wir wirklich die Lichter ausmachen.

 

Tja und es wird direkt gelogen:

“Die Studie liegt ZEIT und ZEIT ONLINE exklusiv vor.”

Klickt man auf die Studie landet man hier: http://www.boell.de/de/2016/04/27/boellbrief-1-teilhabegesellschaft-gewinne-der-integration Und das kann man sich die Studie runterladen. Von wegen exklusiv. Man halten die mich für so was von bescheuert.

Fragen Sie besser nicht wie die auf 400 Mrd kommen. Werden wohl-  irgendwelche Zahlen aus der Studie sein nur steht dort nicht einmal die Zahl 400.

Sie können mit dem Artikel gar nichts anfangen sondern höchstens selber einen Blick in die Studie werfen:

Entscheidend scheint mir folgendes zu sein (aus der Studie direkt)

“Die Nachhaltigkeit der öffentlichen Haushalte
verbessert sich, wenn die Geflüchteten im Mittel die fiskalische Leistungsfähigkeit
von beruflich qualifizierten Einheimischen erreichen und der Integrationsprozess bis
dahin nicht viel mehr als zehn Jahre dauert.
Im Verhältnis zum zusätzlichen öffentlichen Finanzbedarf in Folge der Alterung der”

Ich habe Ihnen dazu meine Sicht angeboten in der ich von der gleichen Qualifikation wie der derzeitige Schnitt der Ausländer als Grundlage ausgehe https://www.q-software-solutions.de/blog/2015/11/kein-selbstlaeufer/

Der richtige Hammer dürfte dieser von der S 8 sein:

“So können nach Angaben des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
(IAB) von den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und Erwerbslosen in Deutsch-
land, die aus von Krieg, Bürgerkrieg und politischer Verfolgung besonders betroffenen
Asylherkunftsländern stammen, 71 Prozent keine abgeschlossene Berufsausbildung
vorweisen. Nur eine kleine Minderheit der derzeitigen Asylsuchenden hat nach – aller-
dings nicht repräsentativen – Erhebungen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge
(BAMF) eine Hochschule besucht.”

D.h.-  die Qualifikation ist weitaus schlechter als bei den Deutschen. Es sind zu mehr als 2/3 ungelernte Arbeiter dazu noch die Szenarien die unterstellt werden (Studie S.9)

“Deswegen rechnen die Budgetprojektionen des ZEW mit zwei Szenarien. In der günstigen
Variante wird eine Integrationsdauer von zehn Jahren unterstellt, in der ungünstigen
Variante eine Integrationsdauer von zwanzig Jahren.

Fazit im günstigsten Fall dauert es 8 Jahre für einen positiven Einluss auf den-  Gesamthaushalt (siehe S. 9)

Ich kann nur empfehlen die Studie direkt zu konsultieren. Was die Zeit daraus macht ist – leider – nur eine Schande.

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert