Zweifellos

Inflation bei der Arbeit. Gestern ging die Börse auf ein neues Allzeithoch um dann aber den Tag mit einem ordentlichen Verlust zu beenden. Wer sich ein wenig mit Bilanzanalyse auskennt, kann ein paar Dinge festhalten das KGV ist seit einiger Zeit weit höher als jeder Schnitt. Das KGV ist leider genau falsch herum definiert nämlich als Kurs / Gewinn, d.h. je höher der Kurs und um so niedriger der Gewinn desto größer natürlich der gesamte Bruch. Also ist ein hoher KGV eine ziemliche finanzielle Katastrophe. Man sollte das immer umgedreht nehmen als GKV dann hat man Gewinn / Kurs und damit kann man leichter erkennen ob man “guten Gewinn” hat, was auf Dauer der einzige wirkliche Maßstab ist.

Aber es ist klar warum KGV benutzt wird, frei nach dem Motto mehr ist üblicherweise besser. Wie auch immer die KGV oder PE (Price Earnings) ist so ca um 10 (S& P 500 ) höher als im Langjährigen Schnitt und damit ist nur eines klar, wir befinden uns in einer Endphase eines Booms, und wie immer im wirtschaftlichen gilt die USA geht voran. Hier in D sind wir davon noch meilenweit entfernt. Wir hatten die Übertreibung aller Übertreibungen als die DDR fiel (was wohl nur heißt die Leute die damals Aktien kauften, glaubten unter anderem auch den Kohl’schen Märchen)

Das neue geschaffene Geld hat seinen Weg gefunden und der liegt nicht im investieren und mehr verdienen sondern im spekulieren. Leider auch auf einem Allzeithoch die Kredit für den Kauf von Aktien, was den Kurs nur auch wieder treibt.

Was es nicht ist, und da bin ich mir im Augenblick sehr sicher ist der sogenannte Crack-up boom . Für den fehlt die Quintessenz nämlich hohe Preissteigerungen in allen Bereichen. Davon sind wir weit entfernt, was aber auch nur heißt rein nominal betrachtet wird nicht so doll verdient… Es gibt sogar noch ein Phänomen was ich für völlig falsch halte, nämlich den Aktienrückkauf durch AGs. Im Prinzip heißt es das Angebot an Aktien nimmt ab und wenn bei Höchstkursen (gesehen vom KGV aus) gekauft wird dann heißt das auch  nur eins, daß KGV steigt und steigt und…

Ich persönlich nehme das KGV nur als globales Problem war. Ein hoher KGV heißt für mich nur eins wir sind in einem Boom (an den Aktienmärkten) und das bedeutet unausweichlich folgt der Bust. Im Englischen heißt “What goes up must come down” und das ist die eine der unausweichlichen Wahrheiten.

Ich persönlich halte mich bei Aktien in erste Linie an der Dividendenrendite. Geld was mir zufließt habe ich (erst mal), natürlich hoffe ich auch immer auf steigende Kurse – das macht jeder der Aktien hält. Mir ist aber durchaus klar, das kann klappen muß aber nicht. Wie auch immer wenn man die Dividendenrendite als erstes betrachte wird die Riesenauswahl an Aktien auf einmal ziemlich überschaubar. Die nächste Frage die ich mir stelle ist genauso einfach. Sieht es nach einem Hype aus? Ich versuche keine Aktie zu kaufen von der es heißt – die muß man haben. So habe ich damals auch keine Telekom Aktien gekauft oder irgendeine Aktie die auf der Welle des Internet 2.0 Hypes surften. Bei Apple war ich am Anfang des Aufschwungs dabei, weil ich mir eben eine Meinung über deren Produkte gebildet habe. Es ist gut zu wissen was man benutzt und wenn es einem gut gefällt, dann darf man ruhig damit rechnen auch andere könnte da gewinnen. Damals kam auch noch eine technisch richtige Entscheidung (meiner Meinung nach) dazu. Nämlich der Umstieg auf ein Unix-artiges Betriebsystem und da bin ich sehr einfach eingestellt. Unixe sind bessere Betriebsysteme (nein ich möchte keinen neuen BS Krieg anzetteln) Ich benutze alles zu seiner Zeit….

Dann suche ich mir noch Bereiche heraus von denen ich annehme, daß Sie langfristig laufen. Wir brauchen immer Nahrung und Energie. Das ist das Fundament des Lebens, trotzdem muß man bei der Energie vorsichtig sein, da es dort eben hier in D keinen Markt mehr gibt (oder sagen wir – nur noch in Spurenelementen). Und es ist auch eine richtig schlechte Idee Versorger in Zeiten der Krise zu kaufen. Die Kunden zahlen nicht und damit ist es Essig mit einer Dividende.

Fakt ist auch Aktien, Anleihen etc sind immer  mit Risiko verbunden. Bargeld auf dem Konto ist wartet nur darauf von Staaten einkassiert zu werden.  Deshalb grundsätzlich Vorsicht. Und somit bleibt als risikoloses Kollateral nur noch die Edelmetalle. Daher sollte jeder 10 – 30 % auch in Gold, Silber halten. Das ist aber keine Investition  (jedenfalls solange nicht bis es Zinsen in Gold gibt 😉

Somit ist meine Anlagestrategie eigentlich an Einfachheit kaum zu übertreffen.

  1. Edelmetalle sind die Basis die Kaufkraft zu erhalten – oder noch einfacher Edelmetalle sind Geld
  2. Anleihen kaufe ich nur von Firmen 
  3. Alle Bereiche in denen der Staat übergroßen Einfluss nimmt vermeide ich
  4. Atkien kaufe ich im Großen und Ganzen nach der zu erwartenden Dividendenrendite (und dort versuche ich mehr als  5 % zu bekommen), und was ich eine unter einer soliden Bilanz verstehe
  5. Allen supertollen Angeboten mißtraue ich sofort….
  6. Bei einem hohen KGV bin ich erst mal – dagegen.
  7. Niemals investiert man zu viel in nur einen Bereich

Kurz, ich bin ein absoluter Langeweiler. Ich suche nicht nach dem nächsten tollen Ding – obwohl ich es natürlich gerne erwischen würde. Ich kann mir nicht vorstellen, daß nicht jeder der Aktien kauft auch mal davon träumt ordentliche Kursgewinne zu machen. Ich habe manches mal schon Glück gehabt und bei 2 Aktien auch schon alles verloren (DEC und eine Explorationsfirma, von der ich aber wußte, dass wird wohl nicht funktionieren, aber einmal eine Auszahlung und man hätte das Geld drin gehabt und damit kann ich ganz gut leben ;-))

Sie können meine “Strategie” auch als Empfehlung sehen. Ob Sie damit einverstanden sind oder nicht, müssen Sie mit sich selber ausmachen. Jedenfalls gehe ich so vor.

5 Gedanken zu „Zweifellos

  1. AdvocatusDiaboli

    ich bin ebenfalls privat versichert, wenn ich mir so die Rechnungen anschaue, ja stimmt, da wird alles mögliche aufgelistet. In Summe muss ich aber sagen, die Preise für die Ärzte an sich sind schon okay (anders bei den Medikamenten), da verdient sich kein Arzt unmoralisch eine goldene Nase im Vergleich zu anderen Handwerkspreisen.

    Was mich aber richtig ärgert, dass ich gezwungen bin mich zu versichern, auch wenn ich keine Lust habe, selbst wenn ich Bill Gates wäre.
    Gäbe es reine Krankenversicherungskonzerne, mein Portfolio wäre damit bestückt 😉 aber da die heutigen Versicherungen Teil des undurchsichtigen Finanzroulettes sind, lasse ich da z.Z. lieber die Finger von.

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  2. FDominicus

    Ich verstehe allzu gut was Sie meinen. Ich hatte so einen Besuch mal bei einem Arzt, der wollte mir auch alles mögliche verschreiben. Er war ziemlich angefressen als ich gesagt habe mache ich nicht und gegangen bin.

    War von heute aus gesehen von meiner Seite richtig. Fakt ist aber auch, ich bezahle das so gut wie alles selber. Meine Absicherung ist eigentlich nur interessant wenn ich mal ins Krankenhaus muß. Insgesamt folge ich hier Herrn Holmes: “kein Arzt”.

    Was mich allerdings doch erstaunt was dort so alles abgerechnet wird…..

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  3. AdvocatusDiaboli

    IMHO:
    Vielen Leuten wird eingeredet, dass Sie krank sind und neue Krankheiten erfunden. Jeder Patient will wenigstens mit einem Rezept “erfolgreich&geheilt” die Praxis verlassen.
    Das ist erstmal der Markt.
    Die Preisfindung: Irgendwelche Mondpreise für ein mehr oder weniger wirksames (dank Patenten einzigartiges) Süppchen.

    z.B. ein Verwandter von mir hat Krebs im Endstadium. Er kriegt jede Woche eine Spritze von irgendwas. Er selber (staatsgläubig bis zum letzten) ist ganz stolz zu sagen
    a.) die ist super wertvoll kostet diese doch €1000…
    b.) die Sozialsysteme sind schon toll, wie sollte er sich denn sonst so eine Spritze leisten.

    Eine utimative Win-Win-Win-Situation, für alle, den Staat, den er beweist wie unentbehrlich er ist, für den Patienten, denn er bekommt ja so “wertvolle” Medikamente und für mich, den Aktionär 😀
    Und in Amiland läuft es doch mit Obamacare genauso inzwischen.

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  4. FDominicus

    Nun Pharma ist so ein Graubereich, zwar mischen da Staaten mit aber wie groß ist der Einfluss? Der fängt doch erst an wenn etwas gehypt wird wie bei Tamiflu oder etwas komplett verboten wird. Aber krank werden die Menschen auch ohne Staat, wahrscheinlich sind die Kranken in so Wohlfahrtsstaaten wie bei uns allerdings durchaus häufiger als in weniger sozialisierten Ländern;-)

    Ich habe auch mal Energieaktien gehabt aber bisher soweit ich weiß noch keine Rüstungsgüter. Aber das ist ja so eine “Daumenregel”. Gewisse Abweichungen sind individuelle Freiheit 😉

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  5. AdvocatusDiaboli

    alles soweit richtig, aber:

    “Alle Bereiche in denen der Staat übergroßen Einfluss nimmt vermeide ich”

    ist die Frage: Wer sitzt am längeren Hebel, wenn es um die Volksbeglückung und Korruption geht?
    Ich liebe daher meine Pharma-Aktien, auf Staatsumverteilung und Propaganda kann man immer bauen.
    Gruß, AD

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