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Interessant

wie meine Leser schon wissen sollten, bin ich politisch interessiert. Es interessiert mich dabei im Grunde immer eine Frage mehr, nämlich die der Organisation. Wie organisiere ich z.B. einen Staat nach vernünftigen Gesichtspunkten. Dazu muß man ja erst mal eine Richtschnur haben an der man die Wertung vornehmen kann. Für die Liberalen ist es unzweifelhaft die “österreichische Schule”. Aber auch woanders hat man Problem mit knappen Ressourcen, wie es organisiert sein könnte habe ich gestern abend auf youtube gesehen.

Es ist verblüffend wie vielfältig youtube wirklich ist, der Gegensatz zum ÖR ist eklatant zu nennen. So bin ich gestern über irgendetwas zu Flughafenkontrolle gelangt. Ich hatte absolut keine Ahnung, wir dort was gemacht wird. Ich selber bin ja nur als Passagier betroffen gewesen. Es waren dort Protokolle der Dialoge von Flughafenkontrolle und Piloten. Am Anfang war es einfach nur gibberisch, Nach einiger Zeit entwickelte sich vor meinen Ohren / Augen eine Organisation, die ich am Ende schon beispielhaft fand.

Ich habe bestimmt das eine oder andere falsch eingeordnet, wenn also hier ein Flughafenkontrolleur mitlesen sollte, kann der mich ja gerne korrigieren. Punkt 1 es geht alles über Funk und es gibt offenbar Frequenzen die typisch für jeden Flughafen sind, Bei Kennedy war es irgendetwas mit 123,9 worüber wohl alles lief. Das kam so oft vor und wie ich es verstanden habe wurden die Piloten angewiesen auf eine bestimmten Frequenz zu lauschen. Die Hierarchie (ohne die kann es keine Organisation geben) war klar. Flughafenkontrolle gibt vor. Wie die Dialoge eröffnet wurde war immer gleich: xy an ground/Kennedy oder ground an …. Immer gleich und wie ich es verstanden habe, wird ein AFC ziemlich grantig wenn er anfragt und keine Antwort bekommt. Im Cockpit wird wohl einer der Piloten nur damit beschäftigt sein, hier aufzupassen wie ein Schießhund.

Dann geht es weiter es gibt wohl an jedem Flughafen bestimmte Markierungen und Abzweige von den Flugbahnen. Ich nehme an das Alphabet wird auch “normiert” – was mal wieder zeigt wie unglaublich praktisch Normen sind. Es wird also den Piloten gesagt, ok, Sie können nach dorthin fahren, warten Sie auf diesen oder jenen halten Sie sich hinter dem oder dem. Immer läuft es aber auf eine Bestätigung heraus. Also der Flieger wird angesprochen dem gesagt, fahr weiter nach dort und warte dann da. Irgendwer im Cockpit wiederholt es genau. Gibt es dort Missverständnis wird nachgefragt, andere Piloten halten sich dabei zurück oder geben weitere Informationen.

Insgesamt sieht es so aus, daß die Kontroller wissen wo jedes Flugzeug ist, daß es aber auch alle Piloten wissen die dort in Ihren Fliegern sitzen. Kurz die Dialoge legen für mich klar dar, wer wo wie was wann gerade macht oder machen wird. Ein gedankliches Modell der Lage auf dem Flugplatz. Das hat mir wirklich ganz hervorragend gefallen.

Es gab dann noch ein paar interessante Ausnahmefälle, Probleme etc. Hier fand ich es faszinierend wie cool alle blieben. Oh ja es gab ziemlich fiese Beschimpfungen, offensichtlich kann jeder einen Bericht abgeben oder sich irgednwo melden um zu sage. Da hat sich jemand sch… verhalten. Aber trotzdem war es klar, der Bericht über die Lage steht über allem Anderen. Ich fand es nach einiger Zeit einfach nur noch faszinierend

Ich kann Ihnen nur nahelegen das selber mal reinzuhören: https://www.youtube.com/results?search_query=air+traffic+control+conversations, Mein Highlight war ungefähr wir folgt.
AFC -> P drehen Sie 120-°, fahren sie da lang
P-> AFC drekt auf 120-°

Dann merkte der AFC, daß er einen Fehler gemacht hatte, Er korrigierte
AFC -> P mach was anderes
P-> AFC mach was anderes, hatte sich schon etwas gefrag

AFC->P Man dieses oder jenes hatten Sie doch gewußt, warum haben Sie sich nicht gemeldet und als Kommentar noch
Man müsse einem AFC einen Revolver an den Kopf halten wenn der Abflug und Ankunft irgendwie zusammen brächte

Was mich daran so faszinierte. Der Pilot konnte offenbar wissen,daß der AFC falsch lag, der AFC verlangt, daß ihm das sofort gemeldet wird. Ich finde das eines der großartigsten Dinge. Sofortiges Feedback wenn man was falsch macht und das begründet. Kein rumschwafeln. Ich wünschte mir, wir probierten es mal so in der Politik.

So wie es aussieht werde ich mir jetzt gelegentlich weitere Videos anschauen. Hier wird beispielhaft eine knappe Ressource bewirtschafte. Die Eigentumsrechte sind glasklar. Der AFC ist der Eigentümer, und der sagt wann was wo gemacht wird. Macht er Blödsinn sind die Piloten angehalten das sofort zu melden, und der AFC muß sofort bereit sein darauf zu reagieren. Das nenn’ ich beispielhaft

Über “Uns geht die Arbeit aus”.

Auf Diaspora schrieb ein Kommentator:”Denn unsere Gesellschaft steuert auf das Problem mangelnder Beschäftigung zu. ”

Ich antwortet dort so:

Nein tut Sie nicht. Jede Produktion, jede Dienstleistung braucht Arbeit oder Beschäftigung. Hier gibt es wenige Möglichkeiten: Entweder man kann selber etwas machen /tun oder man muß jemanden finden der etwas für einen machen kann. Unzweifelhaft kann nicht jeder Alles machen und gerade unser Wirtschaft zeichnet es eben (immer) noch aus, das sich oft jemand finden lassen kann der einem Arbeiten/Dienste anbietet.

Die Arbeit geht einem Menschen “niemals” aus. Egal was Du machst, egal wo Du bist, wenn Du etwas machst arbeitest Du. Die Frage die zu klären ist: Nützt das was Du anbietet jemand anders oder nicht. Wenn es jemand anders nicht nützt, du machst es trotzdem dann ist es für Dich wichtig/nützlich wird aber eben nicht honoriert. Wenn ich hier z.B. schreibe, ist das unzweifelhaft Arbeit. Nützt es jemanden? Das kann ich nur hoffen, nur selbst wenn nicht würde ich es schreiben, weil ich die Absicht habe etwas klar zu stellen oder zu hinterfragen. Vielleicht habe ich auch nur Lust jemanden auf den Arm zu nehmen.

Nehmen wir mal an Sie fänden das was ich tue ganz fantastisch… Sie wollten gerne mehr davon, es wäre Ihnen durchaus möglich mir anzubieten. Lieber oder Unlieber Dominicus, ich möchte mehr von Ihnen lesen, ich biete Ihnen dafür an…

Arbeit ist immer ein knappes Gut. Ich selber könnte durchaus 5 oder mehr Programmierer brauchen, ich hätte Arbeit für mehr als 10 Metzger, Verkäufer, Jäger etc. Ich hätte mehr als genug Arbeit für jemanden in meinem Garten. Ich würde sogar gerne mehr selber arbeiten, nämlich auf die Fehler und Problem der derzeitigen Politik hinweisen. Ich glaube ich könnte “locker” mehr als 10 Leute beschäftigen. Nur müsste ich dann soviel einnehmen können um diese Leute auch bezahlen zu können. Meine Dienste//Produkte müssten sich massiv besser verkaufen. Das Sie es nicht tun, hat offensichtlich damit zu tun, daß nicht so viele meine Dienste nachfragen wie ich es mir wünschte. Nur Arbeit habe ich mehr als genug.

Ich wäre an vielen weiteren Forschungen interessiert. Wie könnte man Energie viel günstiger anbieten. Wie kann man E = m * c-² praktisch umsetzbar machen? Wie kann man es schaffen die ungeheuren Entfernungen im Universum zu überbrücken? Dieses zu lösen setzt noch Jahrmillionen an Arbeit voraus. Und Sie meinen es könnte mal nicht “genug” Arbeit geben?

Sie gehen fälschlicherweise davon aus, daß eine Produktion nicht ausgeweitet werden kann. Das ist falsch, mit der Ausweitung einer Produktion ist mehr Arbeit verbunden. Der Witz an unserem System ist, daß man in einem ungeheuren Rahmen menschl. Arbeit durch enorme finanzielle Mittel ersetzen kann, die dann dazu führen das Produkte für mehr erschwinglich werden. Nehmen Sie als Beispiel Ihr Mobiltelefon.
Vor nicht einmal 20 Jahren hätte ein Bill Gates Ihr Telefon nicht kaufen können, nicht in dieser Größe und nicht in der Ausstattung, Heute können es sich Mrd. von Menschen leisten. Und mit diesem Produkt bestehen auf einmal Möglichkeiten auch über längere Distanzen Handelsbeziehungen durchführen zu können.

Oder ein anderes Beispiel. Schauen Sie wie günstig im Verhältnis heute Energie (immer noch) zur Verfügung steht vor nicht einmal 200 Jahren könnten Sie nicht mal als Kaiser in einem solchen Komfort leben wie wir heute. All das ist ein Produkt von Arbeit! Mit genügend Arbeit kann man heute nicht mal ansatzweise erahnen, was nach diese Einsatz möglich sein könnte.