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Kritische Auseinandersetzung mit von Mises

und seinem Buch Liberalismus.

Vor kurzem hatte ich mit Hayek beschäftigt und eben festgestellt, daß er zumindest was Gold als Währung angeht m.E. daneben liegt. Er hat allerdings wohl Recht was das Angebot an “Geld” angeht. Es muß nicht nur eins geben, wenn es aber-  nur eins geben sollte wäre Gold eine sehr gute Wahl.

Nun habe ich da Buch über Liberalismus gelesen, dabei fiel mir auf, daß von MIses massiv unter dem Eindruck der russischen Revolution stand. Von Mises stellt den Faschismus als eine Gegenreaktion zum Bolschewismus / Sozialismus dar. Das stimmt nicht der Nationalsozialismus ist schon älter, was mir fehlt ist eigentlich die Ausarbeitung was dem Nationalsozialisten und Sozialismus gleichzeitig innewohnt. Es entspricht nicht den sonstigen klaren Argumenten von von Mises. Man darf allerdings Mises keine Blauäugigkeit unterstellen. Er kritisiert sofort auch den Nationalsozialismus, sah ihn aber als Weg den Sozialismus russischer Prägung aufzuhalten. Und was mir auch auffällt ist die sehr negative Pauschalisierung von Russen. Hier kann man m.E. gut sehen von Mises konnte sich von bestimmten geistigen Strömungen zu dieser Zeit (später 1920 er) nicht lösen.

Aber dann kommt ein Bereich, in dem man nur noch ungläubig den Kopf schütteln kann. Und zwar bei Liberalismus und Internationalismus. Hier setzt sich von Mises massiv von jeder nationalistischen Politik ab. Seine Betrachtungen laufen interessanterweise weitestgehend auf ein Merkmal auf auf die Wahl der Sprache von Staaten. Alles andere tritt – so verstand ich es – dahinter zurück. Aber das überraschendste vielleicht ist Mises Feststellung das a) Staaten für Liberale keine Relevanz besitzen er b) für freie Wanderung wohin auch immer ist (was mir im Grunde sehr entgegenkommt, eben mit meiner Bedingung jeder hat für sich selbst zu sorgen oder jemanden-  zu benennen der sich um die Zugezogenen kümmert

Hier grenzt er sich komplett gegen Nationen ab, aber er konnte trotzdem nicht die “Russen” davon ausnehmen. Für Ihn tatsächlich ein “barbarisches Volk”.-  Wo Mises auch nicht aus der “autoritären” Haut kann ist bei seiner Ablehnung von Anarchismus, hier wurde er m.E von Rothbard überholt und widerlegt.

Betrachtet man die Zeit finde ich das aber sehr erstaunlich. Dieses Buch wurde 1927 geschrieben,-  dem Ende der 20 er Jahre Boom mit einem unglaublichen Erstarken von nationalen Tendenzen. Die er eindrucksvoll angeht aber dann doch der Widerspruch mit den Nationalsozialisten als “Retter” vor den Russen. Ich wüsste gerne wie von Mises das heute so sehen würde. Wie fände er die Ausarbeitungen von Rothbard? Wie würde er von einem Wettbewerb von Geld(ern) denken?-  Könnte er heute sagen, ich denke ich habe dem Nationalsozialismus zu viel Ehre erwiesen?

Mein Privileg ist, daß ich fast 100 Jahr später lebe und weiß was seit dem passiert ist. Ich sehe auch die Auswirkungen der Geld -druckerei und dem leichten Kredit. Was wohl negative Zinsen für von Mises wären?-  Ob er sich diese Schuldenstände vorstellen könnte? Fragen die ich für mich bis kurz nach 2000 niemals möglich gewesen wären.-  Ich bin mir sicher, er wäre erstaunt, wie die Staaten heute noch so existierten. Eine Frage die man vielleicht auch sehen kann, war der Faschismus vielleicht die Blaupause für den derzeitigen Interventionsmus? Man möchte den Nutzen des Marktes in seine eigene Tasche lenken, den Kuchen essen und gleichzeitig haben…

Der Zusammenbruch der UDSSR war sicher von ihm erwartet worden, ob es eine so sozialistische Richtung war wie weltweit zu beobachten? Was mich auch interessierte, wie würde er heute NATO und deren Aktionen gegen Rußland einschätzen?-  Wäre er immer noch so gegen Rußland eingestellt? Ich glaube nein, ich denke er würde schon feststellen, daß auch die Russen die Vorteile von Sondereigentum erkannt haben,es würde ihn freuen. Die anti liberalen Tendenzen von heute, würde er sicher auf’s Schärfste angreifen und ich bin mir sicher, er würde PDV wählen 😉

Von meiner Sicht aus kann ich nur eins festhalten. Ich halte von Mises für den größte Ökonom der bis heute lebte. Seine Argumentation ist stichhaltig und logisch aufgebaut. Er macht sich selbst Ehre mit der rationellen Art die er für Alles fordert und die er wie kaum jemand anders so konsequent vertritt. Ich denke in dieser Hinsicht kann ihm nur Rothbard das Wasser reichen. Ich stelle mir einen so um die 40 jährigen von Mises zusammen mit einem ebenso alten Rothbard zusammen vor – das wäre eine wirklich tolle Sache. Ich denke nicht, daß die eher kompromissbereite Haltung von Hayek hilfreicher ist. Meines Erachtens hat von Mises recht, entweder Markt oder Sozialismus, was anderes läuft immer nur auf das Letztere hinaus.

Gerade heute lese ich dazu: http://www.misesde.org/?p=13499

“Wenn wir bedenken, dass es in Anbetracht der menschlichen Natur ohne einen funktionierenden staatlichen Zwangsapparat weder Zivilisation noch Frieden geben kann, so könnten wir den Staat als segensreichste menschliche Institution bezeichnen.”

Das ist so einfach nicht richtig. Es wird zwar relativiert:

“Aber die Tatsache bleibt bestehen, dass der Staat Unterdrückung und nicht Freiheit bedeutet. Freiheit findet man nur in den Bereichen, in die sich der Staat nicht einmischt. Freiheit ist immer Freiheit vom Staat. Freiheit bedeutet weniger staatliche Einmischung. Sie existiert nur dort, wo den Menschen die Wahl bleibt, wie sie handeln möchten. Bürgerrechte schreiben dem Staat genau vor, wo und wie die staatlichen Akteure die Freiheit des Einzelnen einschränken dürfen.”

In diesem Bereich hat Rothbard von Mises widerlegt.

Es gibt zwei Bereiche in denen – finde ich – von Mises und Hayek inkonsequent sind. Bei von Mises über die Nützlichkeit des Staates und bei Hayek, die Behauptung Goldwärhung weltweit könnte heute nicht funktionieren. Interessant, daß Hayek und von Mises wohl über diesen Bereich überkreuz kamen. Ich halte Gold derzeit für die beste Währung, wäre aber gerne bereit es auf einen Markt von Geld ankommen zu lassen. Das der Staat kein Übel ist überzeugt mich nicht mehr.

Kritische Auseinandersetzung mit Hayek

und seinem Buch Denationalization of Money.

Grundsätzlich stimme ich mit Hayek überein, das Wichtigste überhaupt ist den Staaten die Oberhoheit über die Währung zu nehmen und es so schwer wie irgend möglich machen, daß-  es ihm wieder in die Hände fällt.

Auch Hayek stimmt einem Goldstandard als bessere Lösung zu solange es noch Zentralbanken gibt, dem kann ich mich auch anschließen.

Was Hayek aber behauptet (ohne weitere Begründung) das ein Goldstandard insgsamt eine schlechtere Lösung wäre als ein Währungswettbewerb. Ganz speziell stört mich die flexible Menge an Geld die Hayek damit auch anstrebt. Geld als Produktion. Hayek behauptet es gäbe nicht genug Gold für einen Goldstandard weltweit. Das ist schlicht und einfach falsch.

Betrachten wir einfach mal Deutschland unsere BIP ist irgendwo um 3 Bio. Das Vermögen der Deutschen wird auf ca 6 Bio geschätzt (siehe: http://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/diw-studie-vermoegen-der-deutschen-ist-hoechst-ungleich-verteilt/9543644.html). Wir könne grob mit einem Wertverlust der Währung seit 1948 von 90-95 % rechnen. Also wäre gerade mal noch 600 Mrd übrig. Die Sparquote der Deutschen beträgt so um die 12-15 %, d.h. von den 3 Bio werden rund 400 Mrd gespart (heutiger Wert) das wären ungefähr nur 40 Mrd in der Währung von 1945. Abschreibungen kann man hier nachlesen http://de.statista.com/statistik/daten/studie/161478/umfrage/volumen-der-abschreibungen-in-deutschland/

Wir hätten als eine Sparquote zum BIP von 40 / 600 = 6,7 % Die Afa beträgt auch ca etwas die gleiche Summe. Man muß also zumindest die Afa noch sparen um überhaupt nicht ärmer zu werden. Tendenziell könnte man es so sehen, daß die Sparquote gerade so ausreicht um die Abschreibung auszugleichen, d. h. aber auch der reale Vermögenszuwachs muß sich seit den 40 er Jahren massiv verringert haben. Je nachdem wie es weitergeht ist absehbar ob insgesamt das Volksvermögen abnimmt, es wäre möglich und da es so verdeckt ist sehr gefährlich….

Betrachten wir aber mal die Menge an Gold (siehe: https://www.kettner-edelmetalle.de/content/67-goldmenge-goldvorrate-und-goldreserve-weltweit) also ca 170 000 t. oder 170 000 000 kg,-  Das BIP beträgt 60 Bio-  davon haben wir also 5% Somit-  eine verteilte Goldmenge von-  rund 170 000 * 0,05 = 8500 t. oder 8 500 000 kg oder 106 g Gold /Kopf. Das Durchschnittsvermögen beträgt derzeit:

http://www.diw.de/de/diw_01.c.438772.de/vermoegen_in_deutschland_durchschnittlich_83_000_euro_fuer_jeden_aber_hoechst_ungleich_verteilt_nbsp.html ca 83 000 €. Dieses müsste durch die 106 g Gold abgedeckt werden also rund 783 € / g Gold-  derzeitige Goldpreis pro g 3,8 € / g. Der Faktor der Abwertung wäre also

783 / 3.8 = 206. Unmöglich? Wohl kaum denn die Abwertung Mark zu Reichsmark in 1924 belief sich auf : 1.000.000.000.000 M- : 1 RM (1 Billion Mark zu 1 Reichsmark). So weit muß man es nicht kommen lassen den 0 en streichen bei Währungen hat schon “Tradition” man schaue mal nach Zimbabwe oder bald in Venezuela….

Der Faktor verringert sich noch wenn man die weltweiten Silbervorräte in Gold bewertet. Die Silbermenge weltweit beträgt ca. https://www.goldsilbershop.de/gold-silber-weltweite-bestaende.html als ca 1:10.

In Gold gerechnet (das muß ich über den Euro umrechnen) wäre der Silberpreis pro g Silber (beim gleichen Preis wie für Gold bei ca 3,8-  / 10 = 0,38 € / G Silber (aktuell 0,58 € je 1 g Silber) Silber ist also eigentlich im Verhältnis zu Gold zu “teuer”. Aber insgesamt verdoppelt die Menge Silber die Menge des Goldes. Damit kämen wir auf 212 g Gold-  pro Deutschem. Und die Umstellung betrüge nur noch 103, was Sie heute noch ein € kostet kostete dann 1 -¢.-  Sie können das Spiel auch durchspielen wenn Gold zulegen würde, nehmen wir mal an der Preis würde sich verzehnfachen. dann bräuchte es nur noch eine Umstellung um 1/10. Zur Erinnerung Steigerung des Goldpreises nach Bretton Woods von 35 USD auf 1300 USD oder eine 37-  – fache Vergrößerung.-  (und das in nur 45 Jahren !)

Wie man es auch dreht und wendet die Menge Gold und Silber reicht “locker” aus auch völlig entwickelte Länder mit Gold als Geld umzustellen. Und es ginge noch lockerer wenn wir uns auf folgendes einigen:

EGWE (Eine neue GoldWährungseinheit)-  = 100 Untereiheiten = 100 * 100 UnterUntereiheiten oder was auch sonst. Auch das hat schon Geschichte und gab es in einiger Form schon. Wenn man noch andere Elemente einbezieht. Ich bitte auch zu bedenken von Bitcoins sollen maximal nur 21 Mio “generiert” werden, auch das sollte als Geld ausreichen wenn man eben mit genügend-  kleinen Einheiten Rechnet.

Könnte ein Markt-  besser sein? Wahrscheinlich dürfte Hayek Recht haben, es ist aber nicht unmöglich weltweit Gold als Geld zu benutzen. Es steht eine Frage im Raum die Hayek nicht beantworten kann (was niemand kann BTW) wieviele Währungen möchten die Menschen eigentlich haben? Klar, man könnte sein Geld anbieten, aber wenn es niemand will verschwindet es. Ich gehe davon aus, daß sich Edelmetalle sehr bald durchsetzen würden. Da ich mich aber irren kann und es mir im Grunde egal ist, solang ich nicht staatliches Geld annehmen muß, würde ich deswegen keine Verbote beschließen. Wichtig und da hat Hayek völlig recht: Solange es kein staatlich protegiertes Geld ist, ist alles andere besser. Das Problem fängt sofort an wenn man gezwungen werden kann eine Währung zu halten, die man eigentlich nicht möchte. Wie bei mir der €