Ein hier gelegentlich? mitlesender Bloggerkollege

hielt in seinem Blog in einem Kommentar fest: http://citronimus.de/die-kunst-zwischen-den-zeilen-zu-lesen/#comment-674

„Das, was die Verdi-Verantwortlichen und nicht nur die, sondern auch die in den Amtskirchen, Schulen und anderen quasi staatsnahen Institutionen oder auch Konzernen zulassen und billigen, wenn nicht sogar befeuern, ist nach meinem Empfinden schlimmer als das, was die Stasi aktiv betrieben hat. Die Stasi hat sich im Inland eher auf einzelne Personen konzentriert, die man da als Feinde oder Dissidenten eingestuft hatte. Ansonsten haben die viel Papier produziert, Vorgänge, IM-Berichte, das meiste war belangloser Kram, der folgenlos blieb, aber dem Informationshunger und Misstrauen der Oberen geschuldet war.
Jetzt versucht man aber offenbar, die ganze Zivilgesellschaft wirklich zu spalten, zu zersetzen, Arbeitskollegen, Vorgesetzte, Landsleute gegeneinander auszuspielen, Bekannte dazu anzustacheln, Einschüchterung, Ausgrenzung, Diffamierung, Diskreditierung, bis hin zur Vernichtung bürgerlicher Existenzen aller regierungskritischen Geister zu betreiben. Innere Unruhen sind eh nur noch eine Frage der Zeit. Bei der Stasi wusste man wenigstens, woran man ist. Na ja, Schild und Schwert der Partei, aber geschenkt. Bei der Arbeit, in der Seminargruppe, an der Schule, zu Hause sowieso, im Kreis der Familien und Freunde war man sich immer weitgehend einig in den grundlegenden Fragen. Und selbst wenn man sich den Mund verbrannte, einen (irgendeinen) Arbeitsplatz hatte man eben immer sicher, auch wenn man in gewissen Grenzen als Querulant galt. Jetzt halten die Leute ja schon ihr Maul, weil sie echt Angst um ihren Job, um ihr Zuhause, ihre ganze Existenz haben. Zu Recht, muss man sagen.
Es gab in der DDR (jedenfalls nach meiner Erinnerung) nicht diesen Riss quer durch die Bevölkerung, so wie er sich jetzt auftut, diese Spaltung in immer kleinere Fraktionen und Interessengrüppchen. Das ist das, was lähmt, was schwächt, was resignieren lässt. Und die Polit-, Medien-, Kirchen- und Konzernbonzen lachen sich schlapp …
Es gab damals quasi nur oben und unten, d.h. die SED-Bonzen, Funktionäre, ein paar Spitzel und Stasi-Leute – die meisten kannte man und wusste, dass man sich von denen besser fernhält, aber die Masse der “normalen” Leute wusste sich im Grunde in einer (gepflegten) Ablehnung der Systembonzen einig. Die Partei war eh nur bessere Folklore. Im Privaten herrschte Einigkeit, keine vergiftete Atmosphäre wie jetzt, wo man schon bei Familienfeiern gewisse Themen ausspart bzw. gar nicht mehr drüber reden will.
Existenzielle Fragen halt, auch was uns noch ausmacht, also was Land, Volk, Nation, Sprache angeht, die stellten sich damals nicht, jetzt aber in aller Schärfe.
Fürchte aber fast, dass die schon entschieden sind, so wie Susanne Kablitz in ihrem allerletzten Blogeintrag schrieb: unrettbar verloren.
Hinsichtlich der Qualität der Repressivität und der Art bzw. Macht wirtschaftlicher Zwänge, denen das Individuum unterworfen ist, unterscheidet sich die jetzige BRD natürlich von der DDR.
Die heutigen Zustände mit denen in der DDR zu vergleichen, würde das heutige System verharmlosen, so schrieb mal Hadmut Danisch. ;-) (Das heißt, einige Leser schrieben ihm dies wohl als Reaktion auf einen Beitrag, und er zitierte das sinngemäß.)“

Ich kann dem nichts substantielles hinzufügen und halte nur fest: Er hat Recht. Nur nicht bei einem; unrettbar ist es nicht. Nur eben wie ich festhielt die Meisten Deutschen sehen die Problem nicht und wollen gar nichts dagegen machen. In D steht das nur eine Handvoll Leute politisch dagegen auf. Und diese befinden sich in einer Abwärtsspirale

Ich kann nur alle Liberale auffordern hier der einzigen liberalen Partei beizuspringen. Ansonsten wird Max und Susanne recht bekommen. Dann heißt es den kommenden Krieg zu überleben.

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